Richter auf dem Marsch

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Da die Regierungskoalition der Pakistanischen Volkspartei (PPP) und der Muslimliga (PML-N) sich nach wie vor nicht darauf einigen kann, auf welche Weise die im vergangenen Jahr von Präsident Pervez Musharraf entlassenen Richter wieder in ihr Amt eingesetzt werden sollen, nehmen Anwälte und Richter des Landes dies jetzt selbst in die Hand. Am Montag startete in Multan der »Lange Marsch« durch Pakistan, an dem nicht nur Tausende Anwälte und Richter in Anzug und Krawatte, sondern auch Politiker und zivilgesellschaftliche Aktivisten teilnehmen, um für die Wiedereinsetzung der Richter zu demonstrieren. Das Ziel des Marschs ist Islamabad. Dort soll Ende der Woche vor dem Parlament ein Sit-in stattfinden. Allerdings wurde die Straße zum Parlamentsgebäude bereits mit Schiffscontainern blockiert (unser Foto). Im Mittelpunkt des »Langen Marschs« steht der ehemalige oberste Richter Iftikhar Mohammed Chaudhry, für seine Unterstützer das Symbol einer unabhängigen pakistanischen Justiz. Eine Wiedereinsetzung Chaudhrys könnte dazu führen, dass das Oberste Gericht die Wiederwahl Musharrafs für ungültig erklärt. Allerdings könnte Chaudhry auch Korruptionsverfahren gegen zivile Politiker wieder aufnehmen, die derzeit der Regierung angehören, weshalb er nicht von allen Politikern uneingeschränkte Unterstüt­zung genießt. da