270 000 000

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Dem Bericht auf Spiegel online zufolge musste man die arme Bank geradezu gern haben. Vom »Tod der Wall-Street-Legende« ist da die Rede und von einer alten Clique »schrulliger Börsen-Cowboys«, die ihre Deals »noch in rauchigen Hinterzimmern« machten. Die Investmentbank Bear Stearns, gegründet in den »roaring twenties«, lange Zeit geführt von einem »Hobbyzauberer, fanatischen Bridge-Champion und spendablen Wohltäter«, ist nur noch läppische 270 Millionen Dollar wert. Die Krise hat zugeschlagen. Nach Liquiditätsproblemen und einem nahezu vollständigen Wertverfall seiner Aktien ging das Unternehmen für diesen Preis an die Konkurrenz JPMorgan Chase.

Aber nicht nur das: »Die neuen Herren der Wall Street« übernehmen die Macht. Und die »sind aalglatt – und rechnen kühl«. Kein Wunder, dass da die Aktienkurse in aller Welt runter gehen. Da »brodelt« es plötzlich und »taumelt« und »rauscht« und »schießt« es in die Tiefe. Ein neuer »Schwarzer Montag« wird ausgerufen. Erst »helle Panik«, dann »pure Panik«. »Weltweites Börsenbeben«. »Kursverfall«, »Flächenbrand«. »Kollaps«. »Chaos«.

»Das ist heute ein richtiges Schlachtfest an den Börsen«, zitiert die Netzeitung einen »Marktbeobachter«. »Wir können niemandem mehr vertrauen. Wem soll ich hier noch glauben?« sagt ein verzweifelter Börsianer zu Spiegel online.

Die US-Notenbank und die Zentralbank sind im Einsatz. Aus Deutschland ruft der Vorstandsvorsitzende der Deutschen Bank, Josef Ackermann, Regierungen und Zentralbanken um Hilfe gegen den »Investorenstreik«, Finanzminister Peer Steinbrück (SPD) warnt vor den Folgen der »größten Finanzkrise der letzten Jahrzehnte«. Alan Greenspan, der frühere Leiter der US-Notenbank, schreibt in der Financial Times, die Bankenkrise werde »wahrscheinlich im Nachhinein als schlimmste seit dem Ende des Zweiten Weltkriegs bewertet werden«. Und dann noch Siemens. Aber das ist eine andere Geschichte. gs