Deutsches Haus

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In der Nacht vom 5. auf den 6. April verübten Unbekannte einen Brandanschlag auf eine türkische Teestube in Mülheim (Nordrhein-Westfalen). Nach Angaben des Kölner Express warfen sie zwei Molotowcocktails durch eine Scheibe des Gebäudes. Anwohner alarmierten die Polizei und verhinderten größeren Sachschaden. Vier Neonazis im Alter von 15 bis 19 Jahren haben am 4. April in Cham (Bayern) einen 36jährigen Mann aus dem Irak beleidigt und körperlich angegriffen. Das berichtete das Coburger Tagblatt. Der Mann musste wegen Gesichtsverletzungen im Krankenhaus behandelt werden. Drei der vier Täter wurden nach Angaben der Polizei einige Stunden nach dem Vorfall festgenommen. Zu schweren Ausschreitungen kam es in Hamburg nach der Regionalligapartie zwischen dem FC St. Pauli und dem Chemnitzer FC am 1. April. Während der Begegnung hatten Anhänger aus Chemnitz rassistische und antisemitische Parolen wie »Galatasaray, wir hassen die Türkei« oder »Wir bauen eine U-Bahn, von St. Pauli bis nach Ausch­witz« skandiert. Eine Chemnitzer Fanbeauftragte erklärte nach dem Spiel, es habe sich um »15 bis 20 Anhänger« gehandelt, die »auswärts nur mitfahren, wenn sie sich eine große Bühne für ihre Aktionen versprechen«. Der Sicherheitsbeauftragte des FC St. Pauli sprach von »60 bis 70 Rechtsradikalen«. Er selbst sei im Chemnitzer Fanblock als »Judensau« beschimpft worden. Wie die Westdeutsche Zeitung berichtet, wurde am 30. März ein Brandanschlag auf ein türkisches Bildungszentrum in der Innenstadt Dortmunds verübt. Die Brandsätze seien mög­licher­weise von selbst erloschen, das Mo­tiv der Täter sei noch unklar. Die Stutt­garter Staatsanwaltschaft hat Anklage gegen fünf Jugendliche im Alter zwischen 14 und 20 Jahren erhoben, denen eine Be­teiligung an Brandanschlägen in Unterweis­sach (Baden-Württemberg) vorgeworfen wird. Der 17jährige Hauptangeklagte ist wegen versuchten Mordes angeklagt. Nach Angaben der Sindelfinger Zeitung vom 30. März habe er am 15. Oktober 2005 einen Molotowcocktail gegen die Wand eines Hauses geworfen, in dem eine Flüchtlingsfamilie wohnte. Am 6. No­vember soll er gemeinsam mit zwei 19- und 20jährigen Mitangeklagten ein brennendes Kreuz vor dem örtlichen Flücht­lingsheim aufgestellt und anschlie­ßend einen Brandsatz gegen die Hauswand geschleudert haben. Die rechts­ex­tre­me NPD hat auf dem Cover eines WM-Planers das Trikot mit der Nummer 25, das der farbige deutsche Nationalspieler Patrick Owomoyela trägt, abgedruckt. Da­runter steht: »Weiß. Nicht nur eine Trikot-Farbe! Für eine echte National-Mannschaft!« Der Anwalt Owomoyelas hat mittlerweile eine einstweilige Verfügung erwirkt, die die Verbreitung des Planers verbietet. Nach Angaben der Antirassistischen Initiative Berlin wurden im Jahr 2005 im Bundesgebiet 131 Menschen nicht deutscher Herkunft bei Anschlägen, Übergriffen oder in Abschiebehaft verletzt oder getötet. 43 Personen versuchten, sich wegen drohender Abschiebungen selbst zu töten.

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