Alles wird schlechter, weil …

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… der Influenza-Virus völlig unterschätzt wird. Wie groß war die Aufregung, als die Lungenkrankheit SARS auftauchte und ein aus Singapur kommender Arzt in Frankfurt auf die Isolierstation musste! Ganz Deutschland sah sich schon von einer Epidemie bedroht. Dabei hat SARS weltweit offiziell erst fünf Todesopfer gefordert. Der Spiegel aber berichtet, dass Experten mit »Zehntausenden von Toten« während der gegenwärtigen Grippewelle rechneten.

Die verantwortlichen Politiker sind wie immer völlig blind. Im Februar hielten sie eine aktuelle Stunde im Bundestag ab; das Thema war allerdings nicht die Influenza, sondern eine mögliche Bedrohung durch Pockenviren. Während eine reale Seuche droht, das Land dahinzuraffen, befassen sich unsere Herren Volksvertreter mit Szenarien aus Science-Fiction-Romanen.

Die Influenza martert ihre Opfer mit tagelangem Fieber, mit Kopfschmerzen und widerwärtigen Schweißausbrüchen in der Nacht. Der Virus lässt sich immer wieder etwas Neues einfallen. Plötzlich entwickelt sich eine Nasennebenhöhlenentzündung, ein starker Husten kommt hinzu und der ganze Körper tut weh. Und das Schlimmste ist: Es gibt kein Gegenmittel. Sucht der Betroffene in seiner Verzweiflung einen Arzt auf, so sagt ihm dieser lapidar: »Viel trinken!«

Das gesellschaftliche Leben gerät bereits aus den Fugen. Die Berliner Volksbühne etwa teilte in der vergangenen Woche mit: »Die Grippewelle hat auch uns erfasst, weswegen die morgige Vorstellung von Der Meister und Margarita leider ausfallen muss.« Wer Augen hat der sehe, wer Ohren hat, der höre! Stoppt den Virus! Bevor alles zu spät ist.

josé maragosa