Montag, 28.09.2020 / 18:06 Uhr

Verschwindenlassen von Flüchtlingen in Libyen

Von
Thomas von der Osten-Sacken
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Im Mittelmeer 2017; Bildquelle: TRT

 

Europäische Flüchtlingspolitik at work:

In einem Bericht der Menschenrechtsorganisation ist vom „Verschwindenlassen“ tausender Menschen die Rede, die bei der versuchten Überfahrt nach Europa abgefangen und in das nordafrikanische Land zurückgebracht worden seien. Sie seien in inoffizielle Haftlager gebracht worden, und es verliere sich jede Spur von ihnen.

Libyen ist für viele afrikanische und arabische Migranten ein Transitland, von dem aus sie Europa erreichen wollen. Die EU kooperiert mit der libyschen Küstenwache und anderen dortigen Institutionen, um die Migranten zu stoppen. Laut Amnesty wurden von Januar bis September etwa 8.500 Männer, Frauen und Kinder auf See abgefangen und nach Libyen zurückgebracht.

Ein paar anderen bleibt dieses Schicksal erspart, sie ertranken nämlich vor wenigen Tagen, wie so viele vor ihnen, auf dem Weg nach Italien:

At least 15 people died when rubber boats carrying irregular migrants sank Saturday in the Mediterranean Sea near Libya, according to the International Organization for Migration (IOM).

Libyan Coast Guard teams detected the boats carrying 120 irregular migrants, the IOM said on social media.

At least 105 of the migrants were rescued.

The Mediterranean Sea is the favored route for migrants from Africa, most traveling through Libya, who are trying to get into Europe through Italy and the island of Malta.