Freitag, 21.12.2018 / 22:39 Uhr

Nach Trumps Entscheidung: Erhobener Zeigefinger in Deutschland

Von
Thomas von der Osten-Sacken

Von deutschen Politikern, die bislang keinen einzigen Soldaten nach Syrien entsendet haben, mag man grad keine "konstruktive" Kritik an der katastrophalen Entscheidung Trumps hören und auch keine erhobenen Zeigefinger sehen.

Außer von ihnen käme in etwa folgendes:

"Wir bitten die USA mit dem Abzug noch solange zu warten, bis europäische Ersatztruppen bereit stehen, denen ein größeres Bundeswehrkontigent zur Verfügung gestellt wird, um die vor Ort kämpfenden Franzosen und Briten substantiell zu unterstützen.

Dieses Kontigent wird mit einem robusten Mandat versehen und solange vor Ort bleiben, bis der IS geschlagen ist und eine demokartisch legitimierte Regierung in Syrien im Amt sein wird. Sobald alle anderen fremden Truppen, vor allem Russen, Iraner, Türken und Hizbollah das Land verlassen haben, werden auch wir abziehen, außer die neue, frei gewählte syrische Regierung oder ein Mandat der UN fordern uns auf, zu bleiben.

Zudem werden wir fortan dafür Sorge tragen, dass der Kampf gegen islamischen Terrorismus, Regimes, die unserem Partner Israel mit Vernichtung drohen und andere Autokratien, die die Rechte ihrer Bürger mit Füßen treten, oberste außen- sicherheitspolitische Priorität haben.

Die Schaffung eines stabilen, friedlichen und langfristig auch rechtsstaatlich organisierten und verwalteten Nahen Osten, in dem Bürgerrechte und der Schutz des Individuums vor staatlicher und religiöser Verfolgung garantiert sind, gilt es mit allen Mitteln in absehbarer Zeit zu erreichen. Dafür ist notfalls auch der Einsatz robuster militärischer Mittel vorgesehen.

Wir verpflichten uns außerdem langfristig allen Akteuren in der Region beizustehen, die ein solches Ziel verfolgen."

Dann - und nur dann können sie meinetwegen die Trumpsche Irrsinnsentscheidung auch lauthals kritisieren.