Chronik rassistischer und antisemitischer Vorfälle

Deutsches Haus #37/2020

Einem Bericht des Kölner Stadtanzeigers vom 1. September zufolge haben Unbekannte einen Brief an einen Kandidaten der SPD für den Stadtrat in Euskirchen (Nordrhein-Westfalen) verschickt, in dem sie diesen und dessen Familie mit dem Tod bedrohen und auf rassistische Weise anfeinden. Das Schreiben wurde mit »Heil Hitler« unterzeichnet. Der Lokalpolitiker hat Anzeige erstattet, der Staatsschutz ermittelt. Wie die Hannoversche Allgemeine am 31. August berichtete, kam es bei einem Fußballtestspiel der SSG Halvestorf / Herkendorf (Niedersachsen) gegen den FC Eldagsen zu einem rassistischen Vorfall. In der 70. Minute beleidigte ein Spieler der SSG den Co-Trainer der Gastmannschaft auf rassistische Weise. Daraufhin verließ die Mannschaft des FC Eldagsen geschlossen den Platz, wobei sie von Anhängern der Heimmannschaft beschimpft wurde. Der Schiedsrichter brach das Spiel ab. Wie die Berliner Polizei berichtete, befand sich ein 17jähriger am 28. August in einem Bus der Linie M 32 im Bezirk Spandau. Ein unbekannter Fahrgast beleidigte ihn auf rassistische Weise. An einer Haltestelle drängte der Unbekannte den Jugendlichen und drei Zeuginnen des Vorfalls aus dem Fahrzeug. Er schubste den 17jährigen dann in ein Gebüsch und bewarf ihn mit einer Bierflasche. Dieser konnte jedoch ausweichen. Daraufhin flüchtete der Unbekannte vom Tatort. Der Staatsschutz ermittelt wegen Beleidigung und versuchter gefährlicher Körperverletzung. Wie aus einem Bericht der Polizei Bielefeld hervorgeht, war ein 57jähriger Kongolese am frühen Abend des 28. August mit seiner Frau zu Fuß in Bad Salzuflen (Nordrhein-Westfalen) unterwegs. Eine Gruppe von etwa acht Personen kam dem Ehepaar entgegen und beleidigte es mit rassistischen Sprüchen. Drei Männer aus der Gruppe schlugen dann auf den 57jährigen ein. Als dessen Frau und Passanten einschritten, entfernten sich die Angreifer. Alarmierte Polizeibeamte machten kurz darauf drei Verdächtige in der Nähe des Tatorts ausfindig. Der Angegriffene zog sich leichte Verletzungen zu. Der Staatsschutz ermittelt wegen Körperverletzung und Beleidigung. Am Abend des 28. August beleidigten drei Männer in Freiberg (Sachsen) eine Gruppe Jugendlicher wegen deren Hautfarbe auf rassistische Weise, diese entfernten sich daraufhin von dem Trio. Wie der Sender Radio Dresden auf seiner Website berichtete, griffen zwei Männer kurz darauf einen dunkelhäutigen 16jährigen an, schlugen ihn und verletzten ihn leicht, ehe er flüchten konnte. Die Polizei stellte zwei Tatverdächtige im Alter von 36 und 20 Jahren. mst