Deutsches Haus #25/2020

Wie die Mitteldeutsche Zeitung meldete, erschütterte in der Nacht zum 12. Juni eine Explosion die Stadt Aschersleben (Sachsen-Anhalt). Die Detonation sei noch in entlegenen Teilen der Stadt zu hören gewesen. Einem Polizeisprecher zufolge wurde der Eingangsbereich eines Mehrfamilienhauses zerstört, in dem ausschließlich Syrer leben. Die Polizei geht davon, dass sogenannte Polenböller verwendet wurden. «Eine politisch motivierte Straftat ist möglich”, so der Sprecher. Wie der Spiegel auf seiner Website berichtete, sollen am frühen Abend des 9. Juni drei Männer eine Mutter und ihren dreijährigen Sohn auf einem Spielplatz in der sächsischen Landeshauptstadt Dresden rassistisch beleidigt und körperlich angegriffen haben. Einer der Männer schubste das Kleinkind, der Junge erlitt dabei der Polizei zufolge leichte Verletzungen. Die Täter hätten den Jungen aufgrund seiner Hautfarbe angegriffen, sagte ein Polizeisprecher: »Es liegt ein klares fremdenfeindliches Motiv vor.« Nach dem Angriff seien die drei Deutschen im Alter von 25 bis 30 Jahren vom Tatort am Otto-Dix-Ring geflüchtet. Der Staatsschutz hat die Ermittlungen übernommen. Wie das Neue Deutschland berichtete, soll am 9. Juni eine Mitarbeiterin einer Filiale der Drogeriekette Rossmann in der Nähe des Kurfürstendamms in Berlin eine afrodeutsche Kundin rassistisch diskriminiert haben. Anders als eine weiße Kundin vor ihr habe sich die Afrodeutsche bei der Kartenzahlung ausweisen müssen. Zudem soll ihr die Kassiererin Kartenbetrug vorgeworfen haben, weil eine Schwarze keine Bankkarte besitzen könne und ihr Name zu deutsch für eine Schwarze sei. Als die Kundin schließlich die Polizei hinzurief, hätten auch die Beamten sofort ihr die Schuld gegeben und sie beleidigt. Offenbar nur, weil ein zufällig anwesender Politiker der Linkspartei sich eingemischt habe, habe die Polizei doch noch die Anzeige der Kundin aufgenommen. Einer Meldung des Tagesspiegel zufolge ermittelt die Generalstaatsanwaltschaft Celle gegen einen Mann aus Hildesheim, der am 5. Juni in einem anonymen Internet-Chat einen Anschlag mit mehreren Toten angekündigt haben soll. Der 21jährige habe sich seit längerem mit der Idee beschäftigt, bei einem Anschlag zahlreiche Menschen zu töten, um weltweite mediale Aufmerksamkeit zu erregen, teilte eine Sprecherin der Behörde mit. Das Landgericht Lüneburg erließ am 8. Juni einen Haftbefehl gegen den Beschuldigten, nachdem er am 6. Juni nach einer richterlichen Anordnung zunächst in Gewahrsam genommen worden war. Einer Sprecherin der Staatsanwaltschaft zufolge soll er in einem Chat den Attentäter von Christchurch in Neuseeland erwähnt haben, der bei Angriffen auf Moscheen im März 2019 insgesamt 51 Menschen erschossen hatte, und angekündigt haben, er wolle ähnlich wie dieser handeln. Sein Ziel sei es, Muslime zu töten. Bei den Ermittlungen wurden Datenträger mit rechtsextremen Inhalten und Waffen sichergestellt. Ein Unbekannter hat Michael Movchin, dem Vorsitzenden des Verbandes jüdischer Studenten in Bayern, eine antisemitische Hassnachricht geschickt. Wie der Bayerische Rundfunk auf seiner Website berichtete, ermittelt die Polizei wegen Volksverhetzung und Beleidigung. Die E-Mail war am 1. Juni bei dem Verband eingegangen. Der Absender mit dem Namen »anti­jude totdiesenmördern« bezeichnete darin Juden als »pädophile Massenmörder« und beschuldigte sie, über eine Milliarde Menschen getötet zu haben. Der Absender richtete sich explizit an den Verbandsvorsitzenden und nahm dabei Bezug auf dessen privaten Twitter-Account. Movchin hatte sich dort positiv über die Entscheidung der Stadt München geäußert, das Tragen von gelben »Judensternen« bei Demonstrationen gegen die Coronamaßnahmen zu verbieten. alo