Klimawandel und rechte Ideologien

Proben für den Weltuntergang

Seite 2 – Waffen und Bunker
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Trotz des offensichtlich hohen Stellenwerts von ökologischen Themen sind die praktischen Ergebnisse beim Klimaschutz bisher allerdings ernüchternd. Private Initiativen für Photovoltaikanlagen und gegen Plastikstrohhalme können nicht darüber hinwegtäuschen, dass auf staatlicher Ebene keine angemessenen Anstrengungen unternommen werden. Der jüngste Bericht des Weltklimarats zeigt die Regierungen in keinem guten Licht.

In Europa fallen neue Hitzerekorde und an der Grenze zur Arktis gibt es die bisher schlimmsten Tundrabrände der Geschichte. Und so wächst neben dem Wunsch nach einem ökologischen Umbau auch die Angst vor dessen Scheitern. Der australische Think Tank Breakthrough National Centre for Climate Restoration hat jüngst den worst case des Klimawandels prognostiziert. Demnach könnten bis 2050 über eine Milliarde Menschen zur Flucht gezwungen werden, weil ihre Wohnorte unbewohnbar werden.

Im Windschatten solch dunkler Krisenprognosen gedeihen auch neurechte Ideologien. Die Warnung vor einem nahenden Untergang nährt die Vorstellung von »doomsday preppers«. Diese legen Lebensmittellager an, verstecken Waffen, bauen Bunker und trainieren das Überleben in einer Welt ohne Leitungswasser, ohne Strom und ohne ein staatliches Gewaltmonopol. Mit­glieder der Preppergruppe Nordkreuz sollen ­sogar geplant haben, politische Gegner zu töten. Rechtsextreme Verschwörungsideologien und libertärer Anti­humanismus sind in dieser Szene weit verbreitet.