Rechtsextreme Studentenverbindungen

Kaderschmiede der AfD

Seite 3 – »Krieger für Deutschland«

Im April 2005 hatte die Chattia in der NPD-Monatszeitung Deutsche Stimme um Mitglieder geworben. Mit der Germania ist die Chattia eng verbunden. Auch der APR spart nicht an Pathos. »Jugend, breite deine Flügel über unser ew’ges Vaterland und benetze sie mit deinem Schweiß und Blut«, heißt es in einem seiner Hefte: »Werde Krieger und Arbeiter für Deutschland.« Die »Hatz« wird nach dem Waidhofener Abkommen ausgetragen, eine ihrer Regeln besagt, dass sie »Juden auf keine Waffe mehr Genugtuung« geben dürften, da sie für das Duell »unwürdig« seien. Die im österreichischem Waidhofen gefassten Prinzipien wurden von deutschnationalen und völkischen Verbindungen 1896 beschlossen.

Die Burschenschaft Germania hat einen Angehörigen im Deutschen Bundestag: Jörg Schneider. Das Hamburger »Bündnis gegen rechts« nennt den Bundestagsabgeordneten aus Gelsenkirchen den »ersten rechtsextremistischen MdB seit 60 Jahren«.

Von 1988 bis 1992 war Schneider aktives Mitglied der Germania, seit 1992 Alter Herr der Verbindung. 2013 erwähnte der Hamburger Verfassungsschutz die schlagende Verbindung erstmals in seinem Jahresbericht ­– nach der aktiven Zeit Schneiders bei der Germania. »Versuche, mich nun mehr als 25 Jahre danach wegen meiner Aktivenzeit zu diskreditieren, sind völlig haltlos«, sagte Schneider der Taz. Das »Bündnis gegen rechts« sieht das anders: Als Alter Herr unterstütze man seine Burschenschaft weiter, es sei von einer engen Verbindung auszugehen. Bereits in der aktiven Zeit Schneiders beobachtete der Verfassungsschutz die Germania.