Mal eben einen auf Weltstar machen

Die Kunst der Fotobombe

Seite 2 – And the winner is....

Seinen wohl schrägsten Stunt lieferte Bremen im Dezember 1979, als er sich als Cheerleaderin der Dallas Cowboys verkleidete. Ausstaffiert mit einer blonden Perücke, rasierten Beinen, falschen Brüsten und Hotpants stürmte er das Spielfeld und schrie »Go Cowboys«, bevor ihn Sicherheitsleute an Händen und Füßen fesselten und vom Platz schleiften.

»Go Cowboys, Go«. Barry Bremen als Cheerleader. 

Den Höhepunkt seiner »Karriere« bildete die Verleihung Emmy Awards 1985. Als der Moderator Peter Graves die Auszeichnung »Beste Nebenrolle« an Betty Thomas (für ihre Rolle in »Polizeirevier Hill Street«) vergeben wollte, stand Bremen, der in der ersten Reihe saß, plötzlich auf, ging auf die Bühne und erklärte, er würde den Preis für die leider verhinderte Frau Thomas entgegennehmen. Graves gab ihm den Emmy – und die sehr wohl anwesende Betty Thomas war nicht amüsiert.

Bis zu seinem Ruhestand, den er 2005 antrat, gab sich Bremen noch mehrmals als Schiedsrichter, Manager oder Trainer aus und handelte sich so den stolzen Titel »The Great Imposter« (Der große Hochstapler) ein. Er verstarb 2011 infolge einer Krebserkrankung.

Reingeschmuggelt. Oliver Regis mit den Schauspielern Chris Hemsworth und Demi Lovato.

Oliver Regis. Als fanatischer Bewunderer des irischen Mixed-Martial-Arts-Champion Conor McGregor wollte der britische Barkeeper Regis im Jahr 2017 unbedingt den als »Jahrhundertkampf« beworbenen Schlagabtausch seines Idols mit dem Profiboxer Floyd Mayweather Jr. in Paradise, Nevada, sehen. Regis haute seine Ersparnisse auf den Kopf und kaufte für 2 000 Pfund ein Ticket in der ­T-Mobile-Arena – für das Geld gab es allerdings nur einen Platz ganz weit hinten.

Regis, der ein Tattoo vom Antlitz McGregors am Körper trägt, saß daher unglücklich in seinem Hotel und trank. Dann kam ihm ein Geistesblitz: Warum sich nicht einfach unter die Reichen und Berühmten mischen?

In seinem von Alkohol und Adrenalin gedoptem Hirn formte sich ein Plan. Er informierte sich, wie die Leibwächter von Mayweather aussahen, und als er diese in der Eingangshalle der Arena erspähte, drängte er sich von hinten an sie ran und ging einfach mit ihnen mit. Er wurde zusammen mit den Bodyguards durchgewinkt und fand sich schließlich wenige Meter vom Ring entfernt bei den besten und teuersten Sitzen des Hauses.

Als Bodyguard reingemogelt. Oliver Regis mit Mike Tyson und Jennifer Lopez.

Um ihn herum saßen Leute wie Leonardo DiCaprio, Jennifer Lopez, Mike Tyson, Gerard Butler und jede Menge Millionäre. Die Plätze dort kosteten bis zu 50 000 Dollar. Regis schoss viele Selfies mit den Stars und Sternchen.