Homestory #14

<p>Die Welt befindet sich im digitalen Wandel und die Jungle World wandelt sich mit. Es geht um mobiles Arbeiten.</p>

Die Welt befindet sich im digitalen Wandel und die Jungle World wandelt sich mit. Es geht um mobiles Arbeiten. Bisher sind unsere Möglichkeiten, redaktionelle Arbeiten von daheim zu erledigen, noch beschränkt. Es gibt neben der Redaktionsarbeit, bestehend aus Schreiben, Planen, Redigieren, noch die Redaktionskonferenzen, Geschäftsführungssitzungen, Titelbildrunden und die KPV (Kontinuierliche Produktverbesserung), und immer ist die physische Teilnahme mehr als erwünscht.

Den Beginn des Meetings zeigt der Konferenzleiter (meistens) oder ein ungeduldiger Kollege (selten) an, indem er gut hörbar mit einer Glocke läutet, um die Schar der Redakteure und Redakteurinnen um den Konferenztisch zu versammeln. Andrea Nahles würde angesichts von so viel »Präsenzkultur« die Hände über dem Kopf zusammenschlagen, ein flammendes Plädoyer für mehr »Gleitortmodelle« halten und fordern: »Wer im 21. Jahrhundert von zu Hause aus arbeiten kann, sollte das auch tun dürfen.« Vorher müsste sie allerdings vorn im Flur zur alten Messingglocke greifen und kräftig klingeln, sonst käme keiner, um ihr zuzuhören.

Wenn jetzt der Eindruck entstanden sein sollte, es fehle an ­moderner Kommunikationstechnik, wäre das ganz falsch. Dass Homeoffice funktionieren kann, zeigt nämlich seit längerem das Sport­ressort, das das zukunftsweisende Arbeitsmodell schon lange praktiziert, auch wenn es mitunter noch Störungen an der Schnittstelle zwischen Gleitort und Büro gibt und das Telefonieren nicht immer reibungslos klappt. Dennoch soll das Homeoffice in Zukunft vorsichtig ausgeweitet werden, die technischen Voraussetzungen für redaktionelle Heimarbeit werden jedenfalls bereitgestellt, wie unser Administrator in einer Sitzung in der vergangenen Woche bekanntgab. Wie wichtig diese Möglichkeit ist, zeigte sich ­bereits am Montag, als in Berlin die BVG bestreikt wurde und deshalb vor allem weiter entfernt wohnende Kollegen und Kolleginnen Schwierigkeiten hatten, nach Kreuzberg in die Redaktion zu gelangen.

Rechtzeitig fertig geworden ist die Zeitung trotz Mobilitätseinschränkungen dann doch – darauf ein dreifaches Klingeling.