Donnerstag, 13.03.2025 / 13:05 Uhr

Syrien: Assads Schlächter auf russischer Airbase?

Demonstration auf der russischen Airbase, Bildquelle: X

Nach den Kämpfen und folgenden Massakern an der syrischen Küste flohen tausende von Alawiten auf die, noch immer unter russischer Kontrolle stehende Airbase Hmeimeem an der syrischen Küste.
Unter ihnen scheinen sich - so zumindest der sehr begründete Verdacht - auch ganz besonders üble Killer des gestürzten Regimes zu befinden.

Auf der Airbase nämlich fand nämlich jüngst eine Demonstration statt, die auch gefilmt wurde und auf der ein Teilnehmer unter anderen "Für ein freies Syrien unter Assad" skandierte. 

In ihm glauben Opfer der Assad-Diktatur nun Major General Jamal Younes identifiziert zu haben, einen der wohl übelsten Finger des Regimes, der auf unzähligen Sanktionslisten von EU und USA steht. Überraschen sollte das nicht, gehört Younes doch auch zu jenen gefürchteten Einheiten um die 4. Brigade des Regimes, die nachweislich an dem Aufstand beteiligt waren.

Über ihn schreibt Pro Justice:

"Major General Jamal Younes is one of the most prominent figures who has committed crimes against humanity and wide-ranging violations against the Syrian people. In the beginning of the peaceful protests in 2011, Younes was the leader of the 555th Brigade of the Fourth Division at the rank of Staff Brigadier. He had a close relationship with Maher al-Assad, who entrusted him with the mission of repressing protestors in Rif Dimashq province. He had a bloody record of violations in Ma’dimiyyat al-Sham, Daraya, al-Qaboun, and Zamalka in Rif Dimashq, in addition to the operations that took place under his leadership in the city of Nawa in the northern Dara’a countryside, where he issued direct orders to open fire on demonstrators and arbitrarily detain the youths of those regions.
 

 

Younes does not hold back his exaggerated sectarian inclinations, and his hidden disdain for those members of other sects who oppose him. He has said that his father is an Alawite shaykh, that he is a member of the Alawite council, and that he considers Sunnis the enemies of his sect. This has led him to commit wide-ranging crimes and violations on a blatant sectarian basis, as he participated – while deploying to the province of Homs with his military unit (the 555th Brigade) in late 2011 – in murderous acts in the neighborhoods of Baba ‘Amro, al-Khalidiyya, and al-Bayada, and became involved through these acts in the killing of hundreds of civilians as the result of his orders to his officers and soldiers to use against civilians all weapons available to his unit, including BMP armored cars, heavy machine guns, mortars, and Korean rocket batteries." 

Ein Syrer, der in der gefürchteten Palestine Branch in Damaskus gefoltert wurde, erklärt außerdem, er habe auf dem Video Abu Habib, einen seiner Folterknechte wieder erkannt

 

Wenn dies stimmen sollte, bestätigte sich, dass der Aufstand am vergangenen Donnerstag in der Tat von mit den übelsten Elementen des ehemaligen Regimes angeführt wurde.

Außerdem steht nun der ebenfalls begründete Verdacht im Raum, dass Russland in seinen Einrichtungen, die es noch in Syrien kontrolliert, diesen Typen Unterschlupf gewährt. Zudem könnte es im Vorfeld Absprachen zwischen Aufständischen und russischer Regierung gegeben haben:

"Berichten und zuverlässigen lokalen Quellen zufolge (soll) der jüngste Putschversuch mit der russischen Garantie von Luft- und Militärunterstützung gestartet worden sein, vorausgesetzt, dass die Überreste von Assads Streitkräften die Küste 24 Stunden lang halten könnten. Dieser Plan scheiterte allerdings schnell. Den Assad-treuen Kräften gelang es nur wenige Stunden, Teile der Küste zu kontrollieren, bevor sie sich unter den Angriffen der neuen syrischen Armee zurückzogen. Als Reaktion darauf habe Russland seine bisherige Position eingenommen und Erklärungen abgegeben, die es bereits beim Sturz des Assad-Regimes vorgetragen hat, „Das Assad-Regime“ sei „nicht mehr zu retten“. Schlussendlich bleibt es beim Bruch mit dem ehemaligen Verbündeten Assad. Zudem gibt es nach unbestätigten Informationen, Übergriffe und Misshandlungen durch russische Soldaten gegenüber den Vertriebenen. Auch Berichte über sexuelle Belästigung wurden erwähnt, obwohl sich bisher keine direkten Zeugen öffentlich geäußert haben."

 

Auf dem Demonstrationsvideo ist ziemlich sicher auch Schwester Agnes Mariam de la Croix zu sehen, die sich in der Vergangenheit als eine der größten christlichen Propagandistinnen des Assad-Regimes hervortat.