Newroz in Damaskus

Newroz in Damaskus, Bildquelle X (vormals Twitter)
Zum ersten Mal seit Jahrzehnten können Kurden überall in Syrien das Neujahrsfest Newroz feiern.
Unter der Assad-Diktatur wären solche Szenen undenkbar gewesen, denn Newroz Feiern waren verboten, entsprechend werden sie nicht nur vor Ort, sondern auch im Netz gefeiert: Im mehrheitlich von Kurdinnen und Kurden bewohnten Stadtviertel Rukn al Din, das auch als Klein-Kurdistan bekannt ist, wurde gestern das Neujahrsfest Newroz gefeiert:


Nicht in den syrisch-kurdischen Gebieten wurde dieses Jahr Newroz, das für Kurden ein hoch symbolisches Fest ist, gefeiert, sondern auch in Suwaida, der Hauptstadt der Drusen und in den den mehrheitlich von Alawiten bewohnten Küstengebieten:
For the first time, residents in Syria’s coastal regions and the Druze-majority city of Sweida also lit Nowruz flames in a show of solidarity with the Kurds.

(Bild: Newroz Feier in Suweida)
Auf syrischen Social-Media Kanälen werden gerade drei Milizionäre - vermutlich des HTS - prominent, die in Ruk al Din offenbar als Schutz abgestellt wurden und stattdessen mit der Bevölkerung zusammen feiern:

Eigentlich gilt für radikale Islamisten aller Couleur Newroz als heidnischer Feiertag, der dieses Jahr zudem noch in den Ramadan fällt. Laut islamischen Rechtsschulen ist es Muslimen streng untersagt, dieses unislamische Fest zu feiern, da Umso mehr Bedeutung haben solche kleinen Videos gerade nach den furchtbaren Massakern vor zwei Wochen an der syrischen Küste.
Dass Drohungen islamistischer Herrscher ohne große Wirkung bleiben, zeigt sich derweil im Iran, wo in den kurdischen Gebieten überall Newroz gefeiert wird, obwohl das Regime in Teheran schon seit Tagen warnende Worte spricht und mit Strafen droht.