Dienstag, 03.12.2024 / 15:54 Uhr

Israel und die iranische Bombe: Existenzkampf in der nuklearen Arena

Iranische Rakete, Bildquelle: Wikimedia Commons

Die Ayatollahs, ihre Zentrifugen und Israels Abwehr der Auslöschung

Es sind nicht bloß 6.000 neue Zentrifugen, die der Iran stolz ankündigt. Es ist der sichtbare Teil einer nuklearen Eskalationsstrategie, die von den Ayatollahs seit Jahrzehnten mit kühler Berechnung vorangetrieben wird. Man redet von 5 % angereichertem Uran, verschweigt aber, dass der Iran längst bei 60 % ist – ein technischer Wimpernschlag von der Waffenfähigkeit entfernt. Und was soll ein Land, das weder in der Nähe nuklearer Bedrohungen liegt noch eigene Atomreaktoren in ausreichender Zahl betreibt, mit hochangereichertem Uran? Sicherlich nicht Krankenhäuser mit Strom versorgen.

Die Antwort findet sich in der Rhetorik der Mullahs: Israel ist ein „Krebsgeschwür“, dessen „Liquidation“ keine Option, sondern Ziel ist. Die Ayatollahs des Iran sehen sich im Heiligen Krieg – und die nukleare Drohung ist kein Zufallsprodukt, sondern das Schwert, mit dem dieser Krieg entschieden werden soll.

Die israelische Antwort: Prävention statt Abwarten

Israel, das diesen Krieg seit 1979 führt, hat längst verstanden: Wer wartet, verliert. Die Zerstörung der iranischen S-300-Batterien durch israelische Drohnen und war mehr als ein militärischer Erfolg. Es war ein Symbol, eine klare Botschaft: Die technologischen Hürden, die der Iran errichtet, sind nicht unüberwindbar. Weder seine Luftverteidigung noch seine unterirdischen Atomanlagen sind sicher vor einem israelischen Präventivschlag.

Doch diese Angriffe sind keine Akte der Stärke oder Dominanz. Sie sind die letzte Wahl eines Staates, der angesichts der Bedrohung keine andere Option hat. Wer glaubt, Israel agiere aus Expansionismus, ignoriert die Realität: Es kämpft um sein Überleben. Der Iran, der das Atomprogramm ausweitet, während seine Revolutionsgarden Hamas und Hisbollah bewaffnen, strebt nichts weniger als die Vernichtung des jüdischen Staates an.

Ideologie mit Zentrifugen

Das iranische Atomprogramm ist kein rein technisches Projekt. Es ist der letzte Baustein einer Ideologie, die den Antisemitismus in ihrer DNA trägt. Man braucht keine Geheimdienstberichte, um zu verstehen, dass die Mullahs nicht nur von der Zerstörung Israels träumen – sie planen sie. Jedes Kilo angereichertes Uran, jede neue Zentrifuge bringt sie diesem Ziel näher.

Es ist ein Fehler, den Iran wie einen rationalen Akteur zu betrachten, der bloß geopolitische Interessen verfolgt. Seine Politik folgt einer religiösen Doktrin, die keinen Platz für den jüdischen Staat lässt. Der Heilige Krieg, wie ihn die Ayatollahs verstehen, endet nicht mit Verhandlungen, sondern mit der Liquidation Israels. Die nukleare Option ist das Werkzeug, mit dem dieser Traum Wirklichkeit werden könnte.

Das Dilemma des Westens

Und was macht der Westen? Er redet. Seit Jahren verhandelt man mit dem Iran, macht Angebote, hebt Sanktionen auf – und wird jedes Mal mit Lügen abgespeist. Der Iran bietet an, die Anreicherung auf 60 % zu begrenzen, während er parallel tausende Zentrifugen installiert. Diplomatie gegen Fanatismus ist wie Schachspielen mit einem Schläger: Das Brett mag diplomatisch wirken, doch das Spiel wird mit Gewalt entschieden.

Der Existenzkampf Israels

Israels Präventivschläge mögen auf den ersten Blick aggressiv wirken. Doch was ist die Alternative? Abwarten, bis der Iran eine Bombe besitzt? Akzeptieren, dass das Gleichgewicht der Abschreckung in den Händen eines Regimes liegt, das Selbstmordattentäter feiert und Terrorgruppen weltweit finanziert?

Israels Kampf gegen das iranische Atomprogramm ist kein Krieg um Macht, sondern um Existenz. Die Zentrifugen des Iran sind keine Werkzeuge friedlicher Energiepolitik. Sie sind das Versprechen eines Staates, der den Heiligen Krieg nicht aufgibt, bis die Welt – oder zumindest die Region – von Juden „befreit“ ist. Der Westen täte gut daran, dies zu begreifen. Denn wer schweigt, wer zögert, macht sich mitschuldig an der nuklearen Bedrohung und der Fortsetzung einer Ideologie, die seit Jahrhunderten von der Vernichtung träumt.