Mittwoch, 15.06.2022 / 14:52 Uhr

Unruhen und Umstürze in Nordafrika und dem Nahen Osten erwartet

Von
Thomas von der Osten-Sacken

Polizeieinsatz im Irak, Bild: Thomas v. der Osten-Sacken

Allianz Trade veröffentlichte heute eine Studie, deren Ergebnisse wenig überraschen dürfen

Elf Länder, die Nettoimporteure von Lebensmitteln sind oder auf Importe knapp gewordener Lebensmittel wie Getreide angewiesen sind, seien besonders gefährdet, schreibt der Kreditversicherer Allianz Trade in einer am Dienstag vorgelegten Studie.

Dies seien Algerien, Tunesien, Bosnien-Herzegowina, Ägypten, Jordanien, der Libanon, Nigeria, Pakistan, die Philippinen, die Türkei und Sri Lanka.

In einigen Ländern könne der Preisanstieg bei Lebensmitteln sogar zum Sturz von Regierungen wie im Arabischen Frühling führen, warnt der Versicherer. Auch vor den damaligen Massenprotesten in mehreren arabischen Ländern seien die Lebensmittelpreise um 50 Prozent gestiegen. Heute liege der Weizenpreis sogar schon über dem Niveau von 2012. „Wenn wir die Menschen nicht ernähren, nähren wir den Konflikt“, fasst Allianz Trade die Lage zusammen.