Freitag, 31.05.2019 / 09:24 Uhr

Über den Zustand der sog. Internationalen Gemeinschaft

Von
Thomas von der Osten-Sacken

Selten erschien mir ein Begriff so fehl am Platze und ideologisch überladen wie der der "Internationalen Gemeinschaft". Gemeinschaft ist eh ein dubioses Wort, steht es doch für naturwüchsiges Kollektiv, in dem ganz eigene Regeln, etwa der Blutsbande gelten. Gemeinschaft ist etwas ganz anderes als Gesellschaft und auf jeden Fall das Gegenteil von freier Assoziation. Kurzum Gemeinschaft verhält sich in etwa zu Gesellschaft so wie Kultur zu Zivilisation.

Außerdem suggerierte dieses Wort immer, Staaten seien irgendwie moralisch handelnde Akteure, die dann Bösewichter aus ihrer Mitte ausschlössen. Umgekehrt gilt, dass wer sich als Mitglied dieser ominösen Gemeinschaft, die nicht einmal über eine Postadresse oder Webseite verfügt, irgendwie zu den Guten gehört.

Wie es in Wirklichkeit um diese Konstruktion bestellt ist, bedarf seit gestern keiner großen kritischen Analyse mehr. Denn die USA und Russland, das gerade unter anderem gezielt in Syrien Krankenhäuser bombardiert und damit vor aller Welt Kriegsverbrechen begeht, verhandeln nun, wie man den Massenmörder Assad in dieses Ding zurückholen kann.

Gäbe es etwa, das auch nur in Ansätzen dem gleichkäme, was sie mit ihrer Internationalen Gemeinschaft immer abgefeiert haben, dann gäbe es für jemanden wie Assad nur einen einzigen Platz. Und der wäre hinter Gittern. Lebenslang.

Top U.S. and Russian diplomats are considering measures that could eventually allow Syria "to move back into the international community" if it agrees to a series of steps to help end the country's long civil war.

Jim Jeffrey, the U.S. special representative for Syria engagement, on May 29 told reporters following a closed-door UN Security Council session that Washington and Moscow were studying a "step-by-step approach" to ending the eight-year war, but he added that a resolution will require "hard decisions."

The comments appeared to indicate new U.S.-Russia engagement to find a peaceful solution to the war that has led to the involvement of the United States and its allies, along with Russia, Iran, Turkey, and the Islamic State (IS) and other extremist groups.

Jeffrey cautioned that the U.S.-Russian engagement "is just a potential way forward," pointing out that there had been no progress yet in Syria regarding actions demanded by the United Nations and the U.S. administration.