Samstag, 02.02.2019 / 19:00 Uhr

Mit Leonore, Martin und Sabine im Jihad

Von
Thomas von der Osten-Sacken

Leonora, Martin und Sabina ...

Und dann all die französisch- und russichsprachigen Frauen und Männer, die die SDF gerade festnimmt und verhört, dieser Tage, da die letzten Bastionen des Islamischen Staates fallen und Tausende sich ergeben.

Das Überreste der Internationalen Brigaden des Jihad, die da nach Syrien und in den Irak zogen.

Und unzählige kamen aus Europa und Russland, um im Nahen Osten zu killen oder Killer zu unterstützen:

Die Deutsche Leonora war 15 Jahre alt, als sie nach Syrien reiste, um sich der Dschihadistenmiliz Islamischer Staat (IS) anzuschließen. Wenige Tage nach ihrer Ankunft heiratete sie den Dschihadisten Martin Lemke. Mit ihm und seiner zweiten Ehefrau wurde sie nun nahe der letzten IS-Bastion an der irakischen Grenze festgenommen. "Ich war ein wenig naiv. Ich war gerade erst zwei Monate zum Islam konvertiert", sagt sie heute über ihre Entscheidung, sich der Extremistengruppe anzuschließen.

In einen schwarzen Nikab gehüllt, einen zwei Wochen alten Säugling auf dem Arm, berichtet die blasse junge Frau von ihrem Leben unter der IS-Miliz. "Ich blieb im Haus, um zu kochen und zu putzen", erzählt die 19-jährige Mutter zweier Kinder in gebrochenem Englisch. Schon drei Tage, nachdem sie im März 2015 mit ihrer besten Freundin in Syrien eingetroffen war, habe sie Lemke geheiratet, mit dem sie zunächst in der IS-Hochburg Raka gelebt habe.