Donnerstag, 14.02.2019 / 20:44 Uhr

Kugeln statt Tomaten

Von
Thomas von der Osten-Sacken

In der Türkei verteuern sich Lebensmittelpreise so, dass dieses Thema inzwischen öffentliche Dikussionen dominiert und auch die Regierung reagieren muss. Schließlich stehen Kommunalwahlen vor der Tür und die Umfragewerte der AKP sind alles andere als gut.

Der Preis für Zwiebeln hat sich in den letzten Monaten verdreifacht, aber auch die Preise für andere Gemüsesorten stiegen Monat für Monat um mehr als 6 Prozent und damit weit über der allgemeinen Infla­tions­rate. Imam Bayildi (übersetzt: „der Imam fällt in Ohnmacht“), ein einfaches Gericht aus Aubergine, Zwiebeln, Paprika und etwas Gehacktem, „kann sich kaum noch jemand leisten“, klagen Leute auf Twitter, „alle Zutaten sind viel zu teuer geworden“.

In seinen Wahkampfauftritten geht auch Präsident Erdogan auf dieses Thema ein. In der ihm ganz eigenen Art:

Noting complaints over prices of staples like tomatoes and potatoes, Erdogan on Friday pressed his campaign to stoke nationalist fervor, appealing for Turks to think instead about the “price of a bullet.”

“What is the cost of my soldier’s uniform and the struggle he’s giving against terrorists, think about it!” he said at a rally in the central city of Sivas. “It’s our government which is undertaking this” battle. Criticizing officials over food prices only served the interests of foreign powers aiming to undermine the country, he said, dismissively referring to them as “Hans or George.