Jungle+ Artikel 28.08.2025
Die sudanesischen Kriegsparteien und ihre ausländischen Unterstützer

Waffen statt Hilfsgüter

Regionale Mächte fachen den Bürgerkrieg im Sudan von außen an und unterstützen Konfliktparteien, allen voran die Vereinigten Arabischen Emirate. Während Millionen Zivilisten auf der Flucht sind und sich die Hungersnot verschärft, verringern westliche Staaten die humanitäre Hilfe.

Seit Monaten belagern die Milizen der Rapid Support Forces (RSF) al-Fashir, die Hauptstadt des sudanesischen Bundesstaats Nord-Darfur. Hunderttausende Zivilisten sind in und um die Stadt gefangen, Versorgungswege sind abgeschnitten, Hunger und Cholera breiten sich aus.

Doch als am 14. August Vertreter der EU und 30 westlicher Staaten zu einem humanitären Waffenstillstand in al-Fashir und zu einer Erleichterung humanitärer Hilfslieferungen im gesamten Land aufriefen, verhallte das nahezu ungehört. Wenige europäische und internationale Medien berichteten darüber, im Sudan wurde die Mitteilung kaum ernst genommen.

Der brutal geführte Bürgerkrieg zwischen den RSF-Milizen und ihren Verbündeten auf der einen Seite und der sudanesischen Armee (SAF) und deren Verbündeten auf der anderen verwüstet seit März 2023 den Sudan, destabilisiert die Region und befördert Kriminalität, Terrorismus und Staatszerfall. Gewalt gegen Zivilisten, Hunger und sexualisierte Gewalt gegen Frauen sind an der Tagesordnung, rund vier Millionen Menschen sind in die Nachbarländer des Sudan geflohen.

Zu Beginn des Kriegs gab es noch Versuche westlicher Mächte und der UN, Waffenstillstände auszuhandeln und die Gewalt einzuhegen. Feuerpausen wurden jedoch immer wieder missachtet.

Zur Vorgeschichte des Krieges gehört das Scheitern der Demokratiebewegung, nachdem diese 2019 den Sturz des langjährigen Diktators Omar al-Bashir herbeigeführt hatte. Auf eine kurze Zeit der Hoffnung folgte 2021 ein Putsch. Der Oberste Militärbefehlshaber Abd al-Fattah al-Burhan tat sich damals mit dem Anführer der RSF, Mohammed Hamdan Dagalo, genannt Hemedti, zusammen und stürzte die zivile Regierung.

Noch kein Abonnement?

Um diesen Inhalt zu lesen, wird ein Online-Abo benötigt::