Die Leere nach dem Razzle Dazzle

Gia Coppola stellt Pamela Anderson als alternde Tänzerin auf die Showbühne von Las Vegas. »The Last Showgirl« bannt das Ende einer Ära der Unterhaltungsindustrie in verblassende Bilder. Jamie Lee Curtis als Cocktail-Kellnerin ist der heimliche Star des Films.

Von Holger Heiland

Als die Show abgesetzt wird, verliert Shelly (Pamela Anderson) den Boden unter den Füßen

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Constantin Film / Courtesy of Goodfellas

Spot auf das gequälte Gesicht von Pamela Anderson als Showgirl Shelly Gardner. Es ist ihr erstes Vorsprechen seit Jahren. Sie wirkt verunsichert, die Fragen aus dem Dunkel des Raums sind schonungslos. Sie findet nicht den richtigen Ton, plappert nervös vor sich hin, lügt über ihr Alter. Sagt zunächst, sie sei 36, merkt, dass man ihr das nicht abnimmt, und korrigiert sich auf 42. In Wahrheit ist sie 57. All das fühlt sich wie die Erniedrigung an, die sie ist.

Seit 30 Jahren steht Shelly als Tänzerin im knappen Strasskostüm Abend für Abend in Las Vegas auf der Bühne. Der Nimbus der Show- und Glücksspielmetropole verleiht auch ihrem Leben Glanz. Schließlich hat die Stadt sie und ihre Kolleginnen, wie sie sagt, immer wie Filmstars behandelt. Sie sieht sich als Verkörperung des US-amerikanischen Showgirls, als Botschafterin für Stil und Anmut.