Jungle+ Artikel 27.02.2025
In Österreich bekommen Neonazi-Gruppen viel Nachwuchs

Nachwuchs für den rechten Terror

In Österreich gründen sich neue gewaltbereite Neonazi-Gruppen. Auffällig ist, dass es sich bei Beteiligten häufig um Jugendliche handelt.

Angriffe, Bedrohungen, Hakenkreuzschmierereien: Seit mehreren Monaten ist in Wien ein steigende Zahl rechtsextremer Straftaten und Provokationen zu verzeichnen. Mittlerweile ist deutlich geworden, dass Neonazis neue Gruppen gegründet haben. Ihre Entstehung und Entwicklung lässt sich seit dem Sommer vergangenen Jahres verfolgen.

Am 20. Juli 2024 mobilisierte die Identitäre Bewegung zu einem Aufmarsch ins sommerliche Wien. Gekommen waren nur wenige Hundert Neofaschist:innen aus ganz Europa, darunter auch einige Neonazis. Am Aufmarsch nahm auch eine Handvoll Jugendlicher teil, die durch ihr Auftreten, gänzlich in Schwarz gekleidet und mit martialischer Vermummung, ins Auge fielen. Die Gruppe posierte bei der Abschlusskundgebung etwas abseits mit ihrer eigens mitgebrachten Fahne.

Es war der erste öffentliche Auftritt der Neonazis von »Defend Austria«. Dem folgten mehrere Einschüchterungs- und Störversuche bei linken Veranstaltungen wie beispielsweise ein versuchter Angriff auf eine Demons­tration unter dem Motto »Demokratie verteidigen« am 22. September in Linz. Tags zuvor hatte Defend Austria eine eigene Kundgebung in Graz organisiert. Das Demonstrationsgeschehen, an dem rund 20 junge Neonazis teilnahmen, beschränkte sich auf das Schwenken von österreichischen Nationalfahnen, Redebeiträge gab es keine.

Parallel zum Aufstieg der FPÖ in der Wählergunst bemerken antifaschistische Gruppen eine Zunahme an gewaltsamen Übergriffen auf alternative Jugendliche und politische Gegner.

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