Wer will schon wohnen
Die Mieten steigen. Einer Erhebung des Instituts der deutschen Wirtschaft Köln (IW) zufolge erhöhten sich die Durchschnittsmieten im vierten Quartal vergangenen Jahres um 4,7 Prozent im Vergleich zum gleichen Zeitraum 2023. Besonders stark stiegen sie demnach mit 8,5 Prozent in Berlin, 8,2 Prozent in Essen und acht Prozent in Frankfurt am Main. Für 2025 erwartet das IW weitere Steigerungen.
Das macht immer mehr Menschen zu schaffen. Jeder dritte Mieterhaushalt ist laut dem Deutschen Mieterbund (DMB) bereits mit den Wohnkosten überlastet. Mehr als drei Millionen Haushalten zahlen demnach mehr als 40 Prozent ihres Nettoeinkommens für Kaltmiete und Heizkosten, bei weiteren rund 4,3 Millionen Haushalten liegen die Kosten zwischen 30 und 40 Prozent des Einkommens.
Vom Wohnungsbau ist keine Abhilfe zu erwarten. Das IW spricht von gerade mal 260.000 fertiggestellten Wohnungen im vergangenen Jahr; dieses Jahr erwartet es nur 230.000. Der Hauptverband der Deutschen Bauindustrie prognostiziert sogar nur die Fertigstellung von 150.000 bis 200.000 Wohnungen; 400.000 pro Jahr hatte sich die Bundesregierung 2021 als Ziel gesetzt.
Nach Angaben des Instituts der deutschen Wirtschaft Köln befürwortet eine große Mehrheit der Deutschen einen Mietenstopp.
Grund sind mitunter die Baupreise. Während die Lebenshaltungskosten von 2000 bis 2024 um 60 Prozent zugelegt haben, ist das Bauen im selben Zeitraum um satte 144 Prozent teurer geworden. Das liegt nicht zuletzt daran, dass ein Bauwerk nach dem deutschen Bauvertragsrecht grundsätzlich nach den »anerkannten Regeln der Technik« errichtet werden muss, wozu auch Normen zählen, die über die Mindeststandards hinausgehen, keinen Einfluss etwa auf Sicherheitsfragen haben und somit auch nicht gesetzlich vorgegeben sind.
Noch kein Abonnement?
Um diesen Inhalt zu lesen, wird ein Online-Abo benötigt::