Ungeklärte Fragen
In al-Hol befindet sich das größte der Internierungslager für Familien des »Islamischen Staats« (IS), in denen unter Aufsicht der kurdisch dominierten Syrischen Demokratischen Kräfte (SDF) im Nordosten des Landes über 50.000 Personen, vor allem Frauen und Kinder, festgehalten werden. Außerdem bewachen die SDF rund 10.000 inhaftierte IS-Mitglieder.
US-Präsident Donald Trump stoppte als eine seiner ersten Amtshandlungen fast die gesamte weltweit über die US-Behörde für internationale Entwicklung (USAID) finanzierte Hilfsarbeit. Das betraf auch das Lager al-Hol, das zu weiten Teilen von der US-amerikanischen NGO Blumont betrieben wird. Ende Januar erteilte die US-Regierung eine zunächst auf zwei Wochen befristete Ausnahmegenehmigung für Blumont, um zahlreiche Bewohner der ärmlichen Zeltstadt beispielsweise mit Nahrung zu versorgen.
US-Präsident Trump stoppte als eine seiner ersten Amtshandlungen fast die gesamte weltweit über die US-Behörde für internationale Entwicklung finanzierte Hilfsarbeit. Das betraf auch das Lager al-Hol, das zu weiten Teilen von einer US-amerikanischen NGO betrieben wird.
Wie es mit den SDF weitergeht, ist ungewiss. Seit dem gemeinsamen Kampf gegen den IS werden die SDF von den USA unterstützt, die in Syrien mit bis zu 2.000 Soldaten präsent sind. In Nordsyrien rückt die von der Türkei unterstützte islamistische Syrian National Army (SNA) gegen die autonome kurdische Verwaltung vor und greift Gebiete um die Stadt Kobanê an.
Am Sonntag reiste Mazloum Abdi, der Oberkommandierende der SDF, nach Damaskus, um mit den neuen Machthabern zu verhandeln. »Unsere Vision Syriens ist die eines dezentralisierten, säkularen und zivilen Landes, das auf einer Demokratie basiert und die Rechte aller seiner Bestandteile garantiert«, sagte Abdi.
Er strebe keine kurdische Autonomie wie im Nordirak an, sondern ein Syrien mit dezentraler Verwaltung. Offen ist allerdings, welchen Status die bewaffneten Kräfte der SDF in Zukunft haben werden und ob darüber eine Einigung mit der Interimsregierung gelingt. Abdi sprach sich auch dafür aus, dass US-Truppen im Nordosten Syriens bleiben, weil der IS immer noch stark sei.
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