Jungle+ Artikel 23.01.2025
Die Lindner-Partei biedert sich der Krypto-Szene an

Die FDP will mitspielen

Im Wahlkampf dienen sich FDP und AfD der Kryptowährungsbranche an. Diese ist finanziell potent, doch die Parteien buhlen so auch um die Gunst junger, libertär eingestellter Wähler.

Als der FDP-Vorsitzende Christian Lin­d­ner Anfang Dezember dazu aufrief, »ein kleines bisschen mehr Milei oder Musk« zu wagen, war das politische Berlin in Aufruhr. Der CDU-Spitzenkandidat Friedrich Merz zeigte sich »völlig entsetzt« von Lindners Vorstoß, sich von dem Trump sehr nahestehenden US-Milliardär und dem rechtslibertären argentinischen Präsidenten etwas abzuschauen.

Kurz darauf behauptete Musk auf X, dass »nur die AfD Deutschland retten kann«, und lud deren Parteivorsitzende Alice Weidel zu einem öffentlichen Gespräch ein. Der stellvertretende FDP-Vorsitzende Johannes Vogel bemühte sich um Schadensbegrenzung. Zwar bräuchten wir »bessere Rahmenbedingungen für unternehmerische Durchbrüche und mehr Mut für große Innovationen«, sagte er im Interview mit der Welt, allerdings solle man sich von Musks politischen Empfehlungen »weit fernhalten«.

Bereits bei der vorigen Bundes­tagswahl hat die FDP bei jungen Wählern ihre besten Ergebnisse erreicht. 

Ende Dezember empfahl Lindner dann in Reaktion auf Donald Trumps Ankündigung, die USA zur »planetaren Krypto-Hauptstadt und weltweiten Bitcoin-Supermacht« zu machen, eine ähnliche Strategie für Deutschland und die EU. Die designierte Regierung Trump verfolge »bei Kryptovermögenswerten wie dem Bitcoin eine äußerst progressive Politik«, meinte Lindner und regte an, dass die Europäische Zentralbank (EZB) und die Bundesbank Kryptowährungen in ihre Reserven aufnehmen könnten. »Deutschland und Europa dürfen sich hier nicht wieder abhängen lassen.«

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