Mit einem Bein im Büro
Die Covid-19-Pandemie mag schon fast vergessen scheinen, aber die gesellschaftlichen Veränderungen, denen sie zum Durchbruch verhalf, wirken fort – auch in der Arbeitswelt. Vor der Pandemie war das Homeoffice noch ein Randphänomen. Mit der Ausrufung des ersten sogenannten Lockdowns in Deutschland im März 2020 schnellte der Anteil der Beschäftigten, die ganz oder vorwiegend von zu Hause aus arbeiten, von unmittelbar zuvor knapp vier auf 27 Prozent im April 2020 hoch.
Die Verpflichtung, möglichst viele Angestellte im Homeoffice arbeiten zu lassen, ist längst Geschichte, dennoch ist deren Anteil bisher nur unwesentlich auf 23,5 Prozent zurückgegangen, in anderen Ländern sieht das ähnlich aus. Steht die große Rückkehr in die Büros noch bevor oder ist das Homeoffice gekommen, um zu bleiben?
Heftige Proteste bei SAP
Einige Unternehmen haben den Übergang zu restriktiveren Präsenzregelungen angekündigt oder ihn bereits vollzogen. Der Versandhändler Otto hatte es bisher seinen Angestellten überlassen, von wo aus sie arbeiten. Seit Jahresbeginn haben die Angestellten für die Hälfte der Arbeitszeit Präsenzpflicht. Bei der Deutschen Bank und dem Software-Unternehmen SAP sollen die Angestellten künftig maximal zwei Tage in der Woche in den eigenen vier Wänden arbeiten dürfen.
Bei den SAP-Angestellten haben die Pläne heftige Proteste ausgelöst. Die Mehrheit der betroffenen Arbeitnehmer und Arbeitnehmerinnen wünscht sich offenkundig Wahlfreiheit. Viele haben das Homeoffice schätzen gelernt. Die einen ersparen sich nur zu gerne den Berufsverkehr, die anderen begrüßen die neue Arbeitsform als Erleichterung dabei, Beruf und Familie unter einen Hut zu bringen.
»Hören Sie auf mit ihrem Homeoffice-Bullshit«, donnerte Elon Musk in einem Interview mit CNBC und erklärte die neue Arbeitsform gleich für unmoralisch.
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