Ende des russischen Luftkriegs
Früh am Montag bestätigte Dmitrij Peskow, der Pressesprecher des russischen Präsidenten Wladimir Putin, was am Vorabend bereits Nachrichtenagenturen seines Landes verbreitet hatten: Bashar al-Assad und seine Familie befinden sich in Russland und haben offiziell Asyl erhalten. Sein genauer Aufenthaltsort ist nicht bekannt. Im Internet wurde gespottet, Russland, das mit seiner Militärintervention in Syrien an der Vertreibung von Millionen Menschen mitwirkte, habe damit seinen ersten syrischen Flüchtling aufgenommen.
Zuletzt hatte sich Assad Ende November in Moskau aufgehalten, damals noch in seiner Eigenschaft als syrischer Präsident. Zu dem Zeitpunkt schien er sich von seinem Amtskollegen Putin noch rettende Unterstützung erhofft zu haben, obwohl es da für den syrischen Diktator wohl längst zu spät war. Bis zum Ende seines Regimes nach dem schlagartigen Vorrücken der islamistischen Hay’at Tahrir al-Sham (Organisation für die Befreiung Syriens, HTS) aus dem Norden und der Einnahme von Damaskus durch oppositionelle Milizen blieben nur noch wenige Tage.
Noch am Samstag hatte der russische Außenminister Sergej Lawrow in Katars Hauptstadt Doha bei Gesprächen mit Vertretern der Türkei und der Islamischen Republik Iran über die Lage in Syrien angekündigt, Assad weiterhin militärisch beizustehen. Aber ganz wohl dürfte ihm in seiner Rolle nicht gewesen sein. »Wenn Sie wollen, dass ich sage, ja, wir haben in Syrien verloren, wir sind verzweifelt, wenn Sie das brauchen, dann lassen Sie uns weitermachen«, sagte Lawrow in einem Interview.
Russland fehlten wegen des Kriegs in der Ukraine die nötigen Kapazitäten, um die eigenen Bodentruppen in Syrien zu stärken.
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