Einmal Geld für alle
76. Minute: Es ist ein klassischer Grottenkick. Der Ball steckt seit der ersten Spielminute im Mittelfeld fest. Keine schönen Spielzüge, keine Kombinationen, nichts. Dieses Ereignis Sport zu nennen, grenzt an Blasphemie. Von Unterhaltung zu sprechen, wäre Wahnsinn. Welches Spiel es genau war, ist eigentlich nicht so wichtig – sehr viele Spiele in der rumänischen Superliga verlaufen so. Irgendwann stolpert dann doch mal eine Mannschaft den Ball ins Tor. Keine Begeisterung. Es sind kaum Fans anwesend.
Der auf dem Platz stehende FC Hermannstadt, gegründet 2015, ist nur ein Beispiel für die finanziellen und strukturellen Probleme des rumänischen Fußballs. Abgesehen von der Abwesenheit jeglichen sportlichen Erfolgs, mit der Ausnahme einer Pokalfinalteilnahme 2018, und dem Mangel an Fans, ist die Geschichte dieses Vereins typisch für die Verhältnisse.
Der Ball steckt seit der ersten Spielminute im Mittelfeld fest. Keine schönen Spielzüge, keine Kombinationen, nichts. Dieses Ereignis Sport zu nennen, grenzt an Blasphemie. Von Unterhaltung zu sprechen, wäre Wahnsinn.
Der FC Hermannstadt ist der Nachfolger des 2012 aufgelösten CSU Voința Sibiu, der der Nachfolger des 2003 gegründeten und 2007 aufgelösten FC Sibiu war, welcher der Nachfolger des im Jahre 2000 pleite gegangenen und drei Jahre später aufgelösten FC Inter Sibiu war, der wiederum Nachfolger des 1945 aufgelösten Vereins Societatea Gimnastică Sibiu war. Dieser hatte den Verein Șoimii Sibiu, der bis 2001 bestand, als größten Verein in der Stadt abgelöst.
Diese sechs Fußballvereine existierten teilweise gleichzeitig, nacheinander oder mit Pausen erst nebeneinander und dann wieder nicht. Dass sich bei einem solchen Chaos eine Identifikation mit einem Club oder eine Fankultur kaum entwickeln kann, ist wohl klar.
Noch kein Abonnement?
Um diesen Inhalt zu lesen, wird ein Online-Abo benötigt::