Wenn Hexen rappen
»Stell dir vor, du hast so wenig Selbstbewusstsein, dass du sogar auf Hexerei zurückgreifen musst.« So klingt es, wenn die US-amerikanische Rap-Legende Nicki Minaj die Medienfehde mit ihrer Konkurrentin Cardi B wieder aufnimmt. Seit dem Erfolg von deren Hitsingle »Bodak Yellow« im Juli 2017 und ihrem anschließend rasanten Aufstieg im Musikgeschäft gilt Cardi B als die aussichtsreichste Anwärterin auf den Rap-Thron. Zwischen ihr und der inoffiziell amtierenden »Queen of Rap« Nicki Minaj ist seither ein andauernder Konkurrenzkampf entbrannt. Den trugen die beiden häufig auch mittels gegenseitiger Beschimpfungen in den sozialen Medien aus; auf der New York Fashion Week 2018 warf Cardi B sogar einen High Heel nach Minaj.
Der medial zelebrierte bitch fight scheint nun pünktlich zum Hexenneujahr am 31. Oktober ein witch fight geworden zu sein, bei dem, wie es sich gehört, noch eine dritte Streiterin mitmischt. Vorangegangen war Nicki Minajs Hexen-Rant ein Gerücht, dass die Rapperin Azealia Banks gestreut hatte. Sie behauptete, Cardi B’s Großmutter habe Nicki Minaj verhext. Am 9. Oktober reagierte die Enkelin der Beschuldigten auf die Vorwürfe mit einem Video auf Instagram; die Klatschkanäle titelten: »Cardi B bestreitet, eine Hexe zu sein.« Sollten jene, die ihr Böses wollen, sich eines Tages fragen, warum ihnen Schlechtes widerfährt, dann sei das nicht, weil sie Schwarze Magie ausübe, sondern weil sie von Gott auserwählt sei, so die Tochter eines Dominikaners und einer Trinidaderin. Im Verlauf der Auseinandersetzung gab Banks zwar nicht zu, eine irrsinnige, aber eine unwahre Behauptung aufgestellt zu haben.
Dass die Rapperinnen vorgeben, an Hexenkraft zu glauben, ist nicht unüblich in der Branche. Viel ungewöhnlicher ist, welche negative Wendung die beiden Afrolatinas der Zauberei geben.
»Wir sind die Ghettohexen, wir sprechen in Zungen, bitches« Princess Nokia
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