Jungle+ Artikel 24.10.2024
In Kolumbien, Gastgeber der UN-Konferenz über Biodiversität, gibt es wenig Fortschritt beim Umweltschutz

Zucker und Asche

Kolumbien ist Gastgeber der 16. UN-Konferenz zur biologischen Vielfalt. Doch trotz der Bemühungen der linksgerichteten Regierung gibt es im Land wenig Fortschritt beim Umweltschutz.

Zuckerrohr dominiert die Region südlich von Cali. So weit das Auge reicht, wogen die Felder mit dem Süßgras, das drei Meter und mehr hoch wird. Die Oberschicht in der mit knapp drei Millionen Einwohner:innen drittgrößten Stadt Kolumbiens ist mit Zuckerrohr und seinen Folgeprodukten reich geworden. Das Geschäft mit Industriealkohol hat Familien wie der des amtierenden Bürgermeisters Alejandro Eder Millioneneinnahmen beschwert. Der Eder-Sippe gehört der Agrarkonzern Ingenio Manuelita S.A. Was mit einer einfachen Zuckermühle vor 160 Jahren anfing, ist eines der größten Zuckerrohr verarbeitenden Industrieunternehmen Kolumbiens geworden; es verfügt über Tausende Hektar Anbaufläche.

Einer, der früher das Zuckerrohr mit der Machete erntete, saß von 2018 bis 2022 für die Partei Mais (Alternative und soziale indigene Bewegung) im kolumbianischen Senat, dem Oberhaus des Parlaments: Feliciano Valencia. Der 69jährige indigener Herkunft wird am 25. Oktober an der 16. UN-Konferenz zur biologischen Vielfalt (Cop 16) in Cali teilnehmen; das Treffen dauert vom 21. Oktober bis zum 1. November. Valencia hofft, dass die Konferenz mehr nachhaltigen Anbau und besseren Schutz von Biodiversität in Kolumbien nach sich ziehen werde.

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