17.10.2024
Über »Synthesizer« von A Place to Bury Strangers

Lust am Krach

A Place to Bury Strangers haben mit »Synthesizer« ihr siebtes Studioalbum veröffentlicht.

Wer einmal ein Konzert von A Place to Bury Strangers erlebt hat, wird diese Erfahrung wahrscheinlich nicht mehr vergessen. Bei der gewaltigen Bühnenpräsenz der New Yorker Noise-Rock-Band um Sänger und Gitarrist Oliver Ackermann könnte man fast die Tatsache vergessen, dass seine Band auch auf eine beeindruckende Diskographie zurückblicken kann. Neben einer Unzahl an Singles, EPs, Split-Singles und Remix-Platten gehören dazu bisher sieben Alben, soeben erschien »Synthesizer«.

Wenn »Bad Idea« sich komplett in einem überwältigenden, fast schon überfordernden ­Effektgewitter auflöst, ist man schon sehr nahe an der Live-Erfahrung.

Wie schon beim 2022 erschienenen Album »See Through You« wird Ackermann wieder von Schlagzeugerin Sandra Fedowitz und Bassist John Fedowitz begleitet. Gerade die Drummerin sticht auf dem neuen Album ebenso heraus wie bei der Tour 2023. Die 42 Minuten sind nicht sofort zugänglich, es fehlen die Songs, die direkt im Ohr bleiben. Wo »Nice of You to Be There for Me«, der Opener auf »See Through You«, mit einem Drumbeat begann, beginnt »Disgust«, das erste Stück des neuen Albums, unvermittelt mit schrillen Gitarrensounds. Diese pure Lust am Krach sorgt aber für ein ebenso lohnendes Hör­erlebnis.

Gerade die Songs, die das eh schon Lärmende des Noise Rock noch auf die Spitze treiben, sind dann auch die bemerkenswertesten auf »Synthesizer«. Wenn »Bad Idea« sich komplett in einem überwältigenden, fast schon überfordernden ­Effektgewitter auflöst, ist man schon sehr nahe an der Live-Erfahrung.

»Synthesizer« ist ein sehr gutes Album, wenn auch nicht unbedingt das stärkste im Katalog der Band. In den kommenden Jahren wird es sicher trotzdem immer wieder zumindest in Ku­riositätenlisten auftauchen: Für rund 200 US-Dollar kann man eine Special Edition erwerben, die es erlaubt, aus dem Cover und mitgelieferter Elektronik einen funktionierenden Synthesizer zu bauen.

A Place to Bury Strangers: Synthesizer (Dedstrange)