10.10.2024
Elias d’Imzalène ist ein islamistischer Influencer

Intifada und »Mein Kampf«

»Sind wir bereit, die Intifada in Paris zu führen? Für unsere Banlieues, unsere Viertel, um ihnen zu zeigen, dass der Weg der Befreiung von uns kommt. Auf dass sie in Paris beginne, auf dass sie durch Marseille wehe.« Diese markigen Worte stammen von el-Yess Zareli alias Elias d’Imzalène, der sie auf einer Gaza-Demonstration am 8. September in Paris von sich gab. Aufgerufen zu der Demo hatte Urgence Palestine, ein Grüppchen, das er animiert, und er erschien dort mit Thomas Portes und Rima Hassan, zwei antizionistischen Leuchten von Jean-Luc Mélenchons Partei La France insoumise (LFI).

Der Islamismusexperte Samir Amghar spricht in Hinblick auf Elias d’Imzalène von »Soral’schem Salafismus«.

Imzalène ist ein islamistischer Influencer. Im Jahr 2011 gründete er die Website Islam & Info, damals machte er in rechtsextremen Kreisen Furore. 2013 tauchte er als Beteiligter auf einer Konferenz über den »clash of civilizations« im Pariser Theater de la Main-d’or des Antisemiten Dieudonné auf.

»Allmächtige Lobby: hin zu einer Revolte der Vergessenen? Zionismus, Frankreichs Islam, französische Identität: eine verpflichtende Entscheidung?« So kündigte der Nazi Alain Soral die Konferenz auf seiner Website an.

Propaganda gegen die Homoehe, für das Kopftuch und den Niqab

Im Dezember 2015 fand die Polizei bei einer Hausdurchsuchung bei Imzalène ein Exemplar von Hitlers »Mein Kampf«. Der Islamismusexperte Samir Amghar spricht deshalb in Hinblick auf ihn von »Soral’schem Salafismus«. Nach Propaganda gegen die Homoehe, für das Kopftuch und den Niqab schien seine Website in Tiefschlaf zu verfallen. Imzalène tauchte nach dem 7. Oktober 2023 wieder auf, diesmal bei den Linkspopulisten von LFI, vor allem wegen seiner antiisraelischen Propaganda.

Im April sprach er beim linken Youtube-Magazin »L’Anticapitaliste« über das Thema »20 Jahre Islamophobie«. Dafür ist er ausreichend qualifiziert, insbesondere durch seine offenherzige Definition der sogenannten Islamophobie. Diese sei keineswegs der Hass auf Muslime, sondern die Behinderung eines politischen Projekts: »Alles, was den Aufbau und die Entwicklung der Gemeinschaft, ihren sichtbaren und politischen Ausdruck behindert, sei es in Frankreich oder in der Welt.« Mit Gemeinschaft meint er die Ummah, die Gemeinschaft der Muslime.