Rumänische Ultragruppen ­stehen bis auf ganz wenige Ausnahmen ganz weit rechts

Ganz rechtsaußen

Rehabilitation von Kriegsverbrechern und Hitlergrüße: Rumänische Ultras spielen voll und ganz auf dem rechten Flügel. Ausnahmen gibt es kaum.

Ein ganz gewöhnlicher Spieltag: Eine Flagge mit dem Abbild von Corneliu Zelea Codreanu wird über dem Block der offen neonazistischen Ultras von CSA Steaua Bukarest geschwenkt. Codreanu, der Gründer der ultranationalistischen und gewalttätigen antisemitischen Legion Erzengel Michael und der Bewegung Eiserne Garde, wird als Vorbild der Rechtsextremen in Rumänien gefeiert.

Seine Bewegung war, zusammen mit der rumänischen Armee, die von 1940 bis 1944 der antisemitische Diktator Marschall Ion Antonescu führte, erst mit der Legion und dann ohne sie verantwortlich für die Ermordung von 300.000 Juden und 25.000 Roma beziehungsweise deren Deportation in deutsche Vernichtungslager.

Kreuz geformt aus drei horizontalen und drei vertikalen Linien

Egal ob auf Flaggen im Block, auf Tattoos posierender Hooligans und Ultras oder als Stichwortgeber in den Telegram-Kanälen der rumänischen Fußballszene – Codreanu, andere Führer seiner Bewegung und deren Zeichen, ein Kreuz geformt aus drei horizontalen und drei vertikalen Linien, sind im rumänischen Fußball omnipräsent.

Im Block von CSA Steaua fallen gleich noch weitere, Deutschen bekanntere Symbole der alten und neuen Rechtsextremen auf. Die Gruppierung ShadowS08 – die beiden »S« werden großgeschrieben und ein Keltisches Kreuz bildet das »O« – trägt T-Shirts mit dem Reichsadler als Gruppenlogo und schwenkt eine Flagge mit den Umrissen Großrumäniens. Ein Umriss aus einer Zeit, in der Rumänien Teile der heutigen Ukraine, Ungarns und Moldawiens umfasste – Gebiete, aus denen anschließend die Opfer des Holocaust in die Vernichtungslager deportiert wurden.

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