Chronik rassistischer und antisemitischer Vorfälle

Deutsches Haus #35/2024

Am 16. August sei ein 47jähriger schwuler Mann in Hamburg über eine Dating-App in eine Falle gelockt worden, berichtete das schwule Anti-Gewalt-Projekt Maneo. Als er am Treffpunkt in der Marienthaler Straße ankam, sei er von vier vermummten Männern angegriffen und verprügelt worden. Der 47jährige habe einen Jochbeinbruch und weitere schwere Kopfverletzungen erlitten. Am 19. August hat ein Mann in Oldenburg laut Zeit eine 37jährige Frau mit Baby rassistisch beleidigt und verletzt. Der mutmaßliche Täter hat die Mutter demnach zunächst auf der Straße angesprochen, rassistisch beschimpft und mehrfach in ihre Richtung gespuckt; die Mutter stellte sich daraufhin schützend vor den Kinderwagen, woraufhin der Mann sie schlug und ihr mit einem Korkenzieher in die Wange stach. Die Betroffene musste laut Polizei zur Behandlung ins Krankenhaus, der Säugling blieb unverletzt. Der Verdächtige wurde in eine psychiatrische Klinik eingewiesen. In der Nacht zum 20. August haben Unbekannte Informationen der Rheinischen Post zufolge Grobspanplatten an einer Markthalle auf dem Kapuzinerplatz in Mönchengladbach mit verfassungsfeindlichen Parolen beschmiert. Dabei handelte es sich demnach um die Worte »Schande BRD«, in die eine SS-Rune integriert war, gefolgt von einem Davidstern. Am 21. August wurden an eine Berliner Wohnungstür ein Davidstern und der Schriftzug »HMS« entdeckt. Unter anderem die Journalistin Antonia Yamin veröffentlichte ein Bild davon auf X. An der Wand neben der Tür ist außerdem das rote Dreieck über dem Klingelschild zu sehen, dass die Hamas benutzt, um ihre Feinde zu markieren. Die Betroffene soll regelmäßig an israelsolidarischen Demonstrationen teilnehmen. Am 22. August habe ein Unbekannter eine 40jährige Transfrau in Berlin-Schöneberg transfeindlich beleidigt und verletzt, berichtete der Tagesspiegel. Der Mann sei gegen 22.30 Uhr an der Straßenkreuzung von Goltz- und Hohenstaufenstraße unvermittelt auf die Transfrau zugegangen, habe sie erst beleidigt und dann mit der Faust gegen den Kopf geschlagen. Ein 29jähriger Zeuge habe dem Opfern daraufhin zur Hilfe kommen wollen. Auch ihn soll der Verdächtige ins Gesicht geschlagen haben. Am 23. August beleidigte ein Unbekannter der Welt zufolge einen 23jährigen am ­S-Bahnhof Südkreuz in Berlin-Schöneberg zunächst antisemitisch, schlug ihn zu Boden und stahl ihm dann Handy und Bargeld.  pb