Chronik rassistischer und antisemitischer Vorfälle

Deutsches Haus #30/2024

Am 12. Juli wurde ein jüdisches Pärchen der Jüdischen Allgemeinen zufolge in der Berliner Torstraße aus einem israelfeindlichen Fahrzeugkorso heraus angegriffen. Eine 30jährige habe einen gut sichtbaren Davidstern getragen und bemerkt, dass man sie filme. Ihr 27jähriger Partner habe darauf den Filmenden den Mittelfinger gezeigt, woraufhin ein 37jähriger aus dem Auto gestiegen sei, den 27jährigen an den Haaren zu Boden gezerrt und ihn mit der Faust geschlagen habe. Der 30jährigen habe man ins Gesicht gespuckt und sexualisierte Gewalt angedroht. Am 15. Juli beleidigte eine Radfahrerin laut NDR eine 56jährige im Hamburger Stadtteil Bahrenfeld antisemitisch und würgte sie an ihrer Halskette. Am selben Tag riss ein Unbekannter, wie die Polizei meldete. einer Frau gegen 14 Uhr auf dem Bürgersteig vor der Werderstraße 17 in Berlin-Tempelhof ihr Kopftuch herunter, brachte sie zu Fall und griff sie mit einem Messer an, wobei sie leicht verletzt wurde. Am 18. Juli hätten vier junge Männer andere Reisende der Berliner S-Bahnlinie 5 in Richtung Strausberg beleidigt und den Hitlergruß gezeigt, so der Tagesspiegel. Die vier seien von anderen Fahrgästen darauf hingewiesen worden, das Rauchen im Waggon zu unterlassen, woraufhin sie beleidigend geworden seien. In der Nacht zum 19. Juli sei eine Israel-Flagge am Parteibüro der Grünen in Bochum in Brand gesetzt worden, berichtete Der Westen. Ebenfalls am 19. Juli beleidigte eine Teilnehmerin einer spontanen Kundgebung der Gruppe »Students for Palestine« am Westend-Campus der Goethe-Univer­sität in Frankfurt laut FAZ einen jüdischen Studenten. Der fuhr demnach mit seinem Fahrrad in Schrittgeschwindigkeit an der Demonstration vorbei und wurde von der Teilnehmerin als Jude identifiziert, da er Zizit, die Quasten eines religiösen jüdischen Kleidungsstück, trug; die Frau rief ihm daraufhin zu: »Du hast gerade ein Kind getötet, Zionist.« Am 20. Juli seien nach einer israelfeindlichen Demonstration in Berlin Teilnehmer einer Gegenkundgebung angegriffen worden, berichtete der Tagesspiegel. In der Nacht zum 21. Juli verwüsteten Unbekannte laut Jüdischer Allgemeiner das israelisch-palästinensische Restaurant »Kanaan« in Berlin-Prenzlauer Berg. Am Vormittag desselben Tags sei ein 32jähriger von einem 37jährigen auf der Treppe zum U-Bahnhof Rathaus Neukölln in Berlin absichtlich angerempelt und rassistisch beleidigt worden, so die Polizei.  pb