Die Durchsetzung bürgerlicher Freiheitsrechte wäre in China eine politische Revolution

Der Irrweg der Äquidistanz

Viele Linke in der Tradition des Marxismus-Leninismus schätzen bürgerliche Freiheitsrechte gering. Deshalb tun sie sich so schwer damit, zu dem autoritären chinesischen Staat klar Stellung zu beziehen.
Disko Von

Der Aufstieg der Volksrepublik China verändert die Welt. Felix Wemheuer zeigte auf, welche unterschiedlichen linken Positionen es zu China gibt. Ralf Ruckus argumentiert, Chinas Prägung durch kapitalistische Gewaltverhältnisse müsse Ausgangspunkt linker Kritik sein.


Felix Wemheuer stellte an dieser Stelle eine Fülle linker Positionen zu China dar, blieb aber sehr zurückhaltend in der Beurteilung. So weiß der Leser nun zwar über einen neuen bizarren Richtungsstreit in der DKP Bescheid, erfährt aber nur in Andeutungen, worin diese und andere krude Positionen aus dem Gruselkabinett des Antiimperialismus regressiv und falsch sind. Ralf Ruckus konzentriert sich in seinem Beitrag auf die Unterscheidung einer sozialistischen von einer kapitalistischen Periode in der Entwicklung Chinas nach 1949.

Er kritisiert damit vor allem, dass die deutsche Linke nur die eine oder andere Periode wahrnehme und so je nach Sichtweise zu einseitigen Urteilen über den politökonomischen Status des heutigen Chinas gelange. Sein Artikel endet mit einem Plädoyer für »Druck und Störungen von unten, vor allem massenhaften Widerstand«, um eine eigenständige linke Antikriegspolitik angesichts der sich zuspitzenden ­imperialistischen Konflikte zu formulieren.

Noch kein Abonnement?

Um diesen Inhalt zu lesen, wird ein Online-Abo benötigt::