Chronik rassistischer und antisemitischer Vorfälle

Deutsches Haus #47/2022

In der Nacht auf den 19. November beschädigten Unbekannte eine Mesusa im Berliner Stadtteil Schöneberg. Die Polizei teilte mit, sie sei von einer Passantin gerufen worden, nachdem diese Müll im Eingangsbereich ein Synagoge entdeckt hatte. Die Beamten fanden dort die beschädigte Mesusa, die darin enthaltene Schriftrolle mit dem Schma Jisrael war entwendet worden. Ein alkoholisierter 33jähriger beleidigte am Abend des 18. November im Kasseler Stadtteil Niederzwehren einen 37jährigen auf rassistische Weise und griff ihn körperlich an. Der Polizeimeldung zufolge zeigte der 33jährige zweimal den Hitlergruß, als Polizisten ihn stellen wollten. Zudem schubste er einen Polizisten mit Migrationshintergrund und biss diesem außerdem auf der Fahrt zum Revier in den Arm. Die Polizei ermittelt. In der Nacht zum 18. November schossen Unbekannte auf das ehemalige Rabbinerhaus in Essen. Wie der WDR berichtete, fanden Passanten am 18. November Einschusslöcher am Gebäude. Ein 51jähri­ger beleidigte am Abend des 15. November im Zentrum Regensburgs drei Straßenmusiker auf antisemitische Weise. Wie die Polizei meldete, hatte der alkoholisierte 51jährige sich bei dem Auftritt mehrfach antisemitisch geäußert, bevor sie ihn festnahm. Die Kriminalpolizei ermittelt. Am Nachmittag des 15. November beleidigte ein Unbekannter einen 13jährigen in Gießen auf rassistische Weise. Nach Polizeiangaben verließ der 13jährige den Schulhof, als der vorbeikommende Unbekannte ihn unvermittelt beleidigte. Dieser soll außerdem gesagt haben, er warte nur darauf, dass Hitler zurückkomme. Die Polizei ermittelt. Ein Unbekannter bedrohte in einer Straßenbahn am Nachmittag des 14. November im Hannoveraner Stadtteil Döhren Passanten mit einer Pistole. Der Staatsschutz ermittelt und geht von einem rassistischen Motiv aus, da die Betroffenen wohl aufgrund ihres Aussehens angesprochen wurden. Ein Unbekannter beleidigte am Nachmittag des 13. November im Dresdner Stadtteil Weißer Hirsch eine 36jährige auf rassistische Weise. Bereits am Abend des 12. November beschädigte eine Gruppe aus vier Männern und einer Frau im Alter zwischen 19 und 48 Jahren in Frankfurt (Oder) ein Vereinshaus für Jugendarbeit. Der RBB berichtete, dass die Gruppe zunächst Fenster und Türen des Hauses mit Steinen und Flaschen bewarf und dann ein Feuer legte. Als die fünf sich entfernten, beleidigten sie zwei Männer auf rassistische Weise. Die Polizei stellte die Gruppe und nahm sie fest. Der Staatsschutz ermittelt. / aw