Imprint: Auszug aus dem Roman »Was nicht alles«

Was nicht alles

Im England einer unbestimmten Zeit nach dem »Großen Krieg«, der die Menschen und die Gesellschaft schwer gezeichnet hat, ist die Regierung zu dem Schluss gekommen, dass Krieg und Elend allein der Dummheit der Menschen geschuldet sind. Damit sich die Geschichte nicht wiederholt, soll die Bevölkerung klüger werden. Bürgerinnen und Bürgern werden in ein zweifelhaftes System von Intelligenzkategorien klassifiziert und sollen sich nur in bestimmten Konstellationen miteinander fortpflanzen. Auszug aus dem ersten Kapitel des Romans »Was nicht alles«.
Imprint Von

Das Ministerium

1.
Nach dem Großen Krieg (ich sage jedoch nicht, wie lange danach), als der Tumult und das Geschrei verklungen waren und alle übriggebliebenen Feldherren und Könige sich entweder nach Hause oder an die unbekannten Aufenthaltsorte begeben hatten, die ihnen von den erfolgreicheren Gegenübern zugeteilt worden waren (zur Beschwichtigung beeile ich mich zu erwähnen, dass sich unter den in die unbekannte Ferne Verbannten drei einstige Herrscher befanden), als die Menschheit, von ­ihrer langen Pein erlöst, besorgt in eine düster erahnte Zukunft spähte (besorgt und doch neugierig, wie jemand, der nach langer Krankheit ­gerade erst wieder auf die Beine gekommen ist und noch nichts Sinnvolles mit dem seltsamen, beunruhigenden, beängstigenden und doch bezaubernden Durcheinander anfangen kann, das plötzlich über sein wiedererwachtes Bewusstsein hereinbricht) – während all dies geschah, fuhren die Züge der Bakerloo-Linie weiterhin durch ihre unterirdischen Röhren und brachten die Menschen zu ihrer täglichen Arbeit.

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