Chronik rassistischer und antisemitischer Vorfälle

Deutsches Haus #36/2022

Im Berliner Stadtteil Schöneberg beleidigte ein 34jähriger am Abend des 4. September einen 53jährigen auf homophobe Weise und schlug ihm zudem mit der Faust ins Gesicht. Der Polizeimeldung zufolge gab der 34jährige an, ebenfalls beleidigt worden zu sein und sich lediglich verteidigt zu haben. Der Polizeiliche Staatsschutz ermittelt. Am Abend des 3. September beleidigten unbekannte Jugendliche aus einer etwa 15köpfigen Gruppe heraus in einer Straßenbahn im Bremer Stadtteil Neustadt eine 57jährige auf transphobe Weise. Nach An­gaben der Polizei riss einer der Jugendlichen der Transfrau die Perücke vom Kopf und ein anderer schlug ihr mehrfach mit beiden Fäusten ins Gesicht, während seine Begleiter ihn lautstark anfeuerten. Als weitere Passagiere sich einmischten, ließen die Täter von ihrem Opfer ab. Die Jugendlichen stiegen aus der Straßenbahn aus und entkamen unerkannt. Die 57jährige erlitt schwere Gesichts­verletzungen und wurde in ein Krankenhaus gebracht. Der Staatsschutz ermittelt. In Darmstadt zeigte ein 74jähriger am Nachmittag desselben Tags während einer Demonstration den Hitlergruß. Der Polizeiliche Staatsschutz ermittelt nach eigenen Angaben wegen des Verdachts des Verwendens von Kennzeichen verfassungswidriger Organisationen. In der Nacht zum 2. September zeigte ein 43jähriger im Berliner Stadtteil Neukölln den Hitlergruß. Der Polizeimeldung zufolge rief er zudem lautstark eine nationalsozialistische Parole. Ein Atemalkoholtest ergab bei dem Täter einen Wert von 1,5 Promille. Der Polizeiliche Staatsschutz ermittelt gegen den 43jährigen wegen des Verwendens von Kennzeichen verfassungswidriger Organisationen. Im Bremer Stadtteil Tenever beleidigten sieben bis acht unbekannte Jugendliche am Nachmittag des 27. August eine 25jährige auf homophobe Weise. Nach Angaben der Po­lizei entriss einer der Jugendlichen dem Opfer zudem eine Regenbogenfahne. Anschließend entkam die Gruppe unerkannt. Der Staatsschutz ermittelt. jr