Ein Gespräch Sascha Ring über die Produktion des neuen Albums »More D4ta« seiner Band Moderat

Melancholie und Backpfeifen

Nach sechs Jahren veröffentlicht das Berliner Elektronik-Trio Moderat sein viertes Studioalbum »More D4ta«. Sascha Ring hat mit der »Jungle World« über den Entstehungsprozess des Albums gesprochen und darüber, warum er mit der aktuellen Technoszene nichts mehr anfangen kann.

Ein Nachmittag in Berlin: Sascha Ring alias Apparat sitzt in seinem Studio im Prenzlauer Berg, zumindest sieht es so aus. Obwohl die meisten Coronamaßnahmen aufgehoben wurden, findet das Gespräch mit dem Musiker digital statt. »Alle haben sich daran gewöhnt, dass das Leben auf Zoom stattfindet. Deshalb heißt die Platte auch ›More D4ta‹, alles hat sich sprunghaft digitalisiert. Dazu gehört vor allem die Art, wie wir mitein­ander reden, das hat sich auch nicht wieder zurück zur Normalität gewandelt«, erklärt Ring zu Beginn des Gesprächs.

Die erwähnte neue Platte ist von Rings Band Moderat und kürzlich erschienen. Auf den ersten Blick wirkt die Geschichte der Band wie eine der vielen Erfolgsgeschichten, die im Berliner Underground der neunziger Jahre anfangen. Sascha Ring, Gernot Bronsert und Sebastian Szary alias Modeselektor haben ihre Solokarrieren in dunklen Kellern mit Nebelmaschinen begonnen, in denen brachiale Technobeats wummerten. Ring war in Sachsen-Anhalt aufgewachsen, Szary ebenso wie Bronsert im Speckgürtel Berlins. Irgendwann kreuzten sich die Wege der drei, 2003 erschien die erste gemeinsame EP »Auf Kosten der Gesundheit«. Es folgte eine Albumtriologie, deren Finale das 2016 erschienene »III« war.

»Mit der derzeitigen Clubkultur kann ich immer weniger anfangen. Wozu muss man die DJs um die ganze Welt fliegen, damit die die Platten spielen, die eh jeder hat?« Sascha Ring

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