Chronik rassistischer und antisemitischer Vorfälle

Deutsches Haus #4/2022

Schüsse aus einem Luftgewehr trafen am 23. Januar eine Moschee in Halle an der Saale, in der zur selben Zeit ein Mittagsgebet abgehalten wurde. Verletzt wurde niemand, auch am Gebäude gab es keine größeren Schäden, wie die Mitteldeutsche Zeitung berichtete. Die Polizei vernahm kurz darauf einen 55jährigen, aus dessen Wohnung die Schüsse abgegeben worden waren, und stellte ein Luftgewehr in der Wohnung sicher. Im Februar 2018 war bereits ein Mensch verletzt worden, als ein Unbekannter von einem Fenster aus das Feuer auf eine Gruppe wartender Menschen vor der Moschee eröffnet hatte. Zwei 27jährige beleidigten in der Nacht auf den 23. Januar in Bremen einen 19jährigen und einen 20jährigen auf rassistische Weise. Einer Polizeimeldung zufolge griffen die Beleidigten daraufhin die Pöbler mit Schlägen und Tritten an. Im Hamburger Stadtteil Bahrenfeld beleidigte ein Unbekannter am Nachmittag des 20. Januar eine Frau und ihre zwei Kinder auf rassistische Weise. Wie die Hamburger Morgenpost berichtete, folgte der Täter der Familie über mehrere Straßen und beschimpfte sie fortwährend. Anschließend zeigte er den Hitlergruß und flüchtete. Die Polizei ermittelt wegen Volksverhetzung gegen unbekannt. Ein 56jähriger beleidigte am 18. Januar im bayerischen Rosenheim seinen 38jährigen Nachbarn auf ausländerfeindliche Weise. Einem Bericht des Nachrichtenportals Rosenheim24 zufol­ge versuchten Polizeibeamte, die Situation zu beruhigen, indem sie den 56jährigen zurück in seine Wohnung schickten. Wenig später musste die Polizei jedoch erneut ausrücken, weil der 56jährige wieder laut und aggressiv seinen Nachbarn beschimpfte. Der Täter war augenscheinlich stark alkoholisiert und musste die Nacht in einer Ausnüchterungszelle verbringen. Die Polizei ermittelt gegen den 56jährigen wegen Beleidigung. Im Berliner Stadtteil Lichtenberg zeigte ein 33jähriger am späten Abend des 18. Januars mehrfach den Hitlergruß. Einer Polizeimeldung zufolge beleidigte der Täter bei einer späteren Polizeikontrolle die Beamten, woraufhin er in Gewahrsam genommen wurde. Eine Atemalkoholkontrolle ergab bei ihm einen Wert von rund 2,5 Promille. Auf dem Polizeirevier verletzte der 33jährige einen Polizeibeamten mit einem Fußtritt an der Hand und zeigte in der Zelle erneut den Hitlergruß. Der Polizeiliche Staatsschutz ermittelt. mb