Im kommenden Winter dürfte sich die Covid-19-Pandemie erneut verschlimmern

Der Winter naht

Die Anzeichen für eine erneute Verschlimmerung der Covid-19-Pandemie häufen sich. Während Intensivmedizinerinnen Alarm schlagen, schwadronieren führende Politiker von einem »Freedom Day« sowie einem Ende der epidemischen Notlage.

Wie wird der zweite Winter seit dem Beginn der Covid-19-Pandemie? Diese Frage scheint derzeit nur wenige zu interessieren. Lieferschwierigkeiten der Industrie, in Panik vorgezogene Weihnachtseinkäufe, steigende Energiepreise und die Koalitionsverhandlungendominieren die medialen Berichte und Diskussionen.

Geschäfte, Kinos und Flugzeuge sind voll, die Masken fallen. Am 24. November soll die »epidemische Lage von nationaler Tragweite« auslaufen, die es der Bundesregierung erlaubt, schnell und einheitlich auf pandemische Entwicklungen zu reagieren. Diese Ignoranz erinnert nicht nur im Gesundheitsbereich Arbeitende fatal an den Beginn der Pandemie im März 2020.

Erneut ist gerade die Gruppe akut von Infektionen bedroht, die das höchste Risiko für einen schweren Verlauf hat.

Viele in der Pflege Beschäftigte sind erschöpft, geben ihren Beruf auf oder reduzieren ihre Arbeitszeit. Einer aktuellen Umfrage der Deutschen Gesellschaft für Internistische Intensivmedizin und Notfallmedizin (DGIIN) sowie der Deutschen Interdisziplinären Vereinigung für Intensiv- und Notfallmedizin (DIVI) zufolge kann circa ein Drittel der Intensivbetten wegen fehlender ­Intensivpflegekräfte nicht genutzt werden. Die Mehrheit der 634 befragten Chef- und Oberärztinnen und -ärzte berichtet, der Personalmangel habe sich im Vergleich zur Situation vor Pandemiebeginn verschärft. In 65 Prozent der Abteilungen habe sich die Stimmung verschlechtert – in 14 Prozent sogar sehr.

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