Das ungewöhnliche Verhalten der Kanzlerkandidaten

Laschet ernennt Pferd zum Konsul

Der CDU-Spitzenkandidat brüskiert die SPD.
Die preisgekrönte Reportage Von

»Auf Clownsschuhen ins Kanzleramt« – unter dieser provokanten Schlagzeile zeigt die jüngste Wochenendausgabe des Tagesspiegel ein Foto des fast schon vergessenen Kanzlerkandidaten der Union, Armin ­­Laschet. Ein Bild, über das noch zu reden sein wird: Der Aachener stolpert mit sperrangelweit geöffnetem ­Hosenstall aus einer Van-Laack-Filiale, während er in der einen Hand eine Bratwurst mit Ketchup balanciert, in der anderen fettverschmierte Do­kumente mit dem Stempel »geheime Koalitionssache«. Die darunter stehende Meldung ist noch peinlicher: Nach dem Foto habe Laschet versehentlich einem Obdachlosen den Hut weggetreten, die Stadt Köln angezündet und sein Pferd zum Konsul ernannt.

Die Reaktionen im politischen Berlin ließen nicht lange auf sich warten: »Wir begrüßen es, dass sich die Union auf Geringverdiener zubewegt«, twitterte Annalena Baerbock. »Unsere bürgerliche Zukunftskoali­tion wird aber nicht mit der Ketchup­flasche geschmiedet!« Auch die SPD rügte die jüngste Tollpatscherei des Fettnäpfchenmagneten: »Eine wei­tere PR-Katastrophe dieser Art, und der SPD ist das Kanzleramt sicher«, meinte ein Vertrauter von Olaf Scholz.

Ist das vielleicht das geheime Ziel der Union? Durch gezielte Peinlichkeiten Laschets die SPD so groß zu ­machen, dass sie kaum noch laufen kann? Der Politexperte Saruman Sixtus erklärt es in einem Twitter-Thread: »Um Laschet zu verhindern, haben die Menschen sogar einen Kanzler Scholz in Kauf genommen. Nirgendwo wird sich die SPD aber schneller zerlegen als an der Macht! Ein perfides Spiel, das die Union da spielt.« Neuere Fotos zeigen, wie Laschet aus Seiten des Grundgesetzes Origami-Kunstwerke bastelt, während er mit Uschi Glas und der von Ralph Siegel produzierten Popgruppe Dschingis Khan »Russland ist ein schönes Land, ho, ho, ho, ho, ho, hey« singt.

Der SPD steht derweil der Schweiß auf der Stirn: »Viele uns haben sich daran gewöhnt, an der Seite der Union die zweite Geige zu spielen«, sagt ein Insider aus dem Willy-Brandt-Haus. »Gern hätten wir ein weiteres Mal einfach alles unterschrieben, was uns vorgelegt wird, und vor der Presse alles auf die böse CDU geschoben. Wenn Laschet jetzt in den Selbstzerstörungsmodus übergeht, sind wir hilflos!« Londoner Buchmacher haben bereits hohe Quoten für Neuwahlen im Januar.

 

Aus der Urteilsbegründung: Leo Fischers preisgekrönte ­Reportagen sind in hohem Maße fiktiv. Ähnlichkeiten mit realen Personen und Geschehnissen sind unbeabsichtigt.