Das dystopische Science-Fiction-Spiel »Cyberpunk 2077«

Gefangen im Crunch

Nach acht Jahren Entwicklungszeit und einer riesigen Marketingkampagne ist im Dezember »Cyberpunk 2077« erschienen. In dem von technischen Problemen geplagten dystopischen Science-Fiction-Spiel spiegeln sich dessen Produktionsumstände.

Als »Cyberpunk 2077« am 10. Dezember veröffentlicht wurde, waren die Erwartungen groß, denn der Erscheinung ging eine monate-, nein jahrelange Marketingkampagne des für Detailtreue und Qualität bekannten Entwicklers CD Project Red voraus.

Dass bei vielen Computerspielbegeisterten die Vorfreude schnell in Enttäuschung umschlug, war nicht verwunderlich: Bevor man das Spiel überhaupt starten konnte, mussten teilweise stundenlang Updates ge­laden werden, bei vielen stürzte zudem die Konsole ab. Die anfängliche Instabilität und Fehlerhaftigkeit der Software ging so weit, dass der Entwickler ein unbürokratisches Rückgabeprogramm für enttäuschte Kunden initiierte. Leichter Frust wurde beim Spielen zum ständigen Begleiter, auch wenn die detailgetreue Spielwelt, die Graphik und die dramaturgische Gestaltung ein außerordentlich immersives Spielerlebnis ermöglichen.

Der Spieler beginnt in der fiktiven kalifornischen Stadt Night City mit der Auswahl des Lebenswegs und Erscheinungsbildes seiner Figur, über das er detailliert entscheiden kann: Körperbau-, Genital- und Stimm­optionen, die frei miteinander kombiniert werden können – es ist schließlich 2077. Egal wie man sich entscheidet, landen alle Charaktere – ob »Konzerner«, Nomade oder Straßengangster – nach einem individuellen Prolog als aus ihrer jeweiligen Gruppe Ausgestoßene in einem schäbigen Apartment. Von dort aus erkunden sie aus der Ego-Perspektive eine offene Spielwelt.

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