Deutsches Haus

Die Berliner Beratungsstelle »Reach Out« hat einem Bericht der Berliner Zeitung vom 11. März zufolge für 2019 390 rechte, rassistische und antisemitische Angriffe dokumentiert. Das seien so viele wie noch nie seit Gründung der Beratungsstelle im Jahr 2001. Bei den Angriffen handele es sich um 219 Körperverletzungen, 121 gefährliche Körperverletzungen und 43 massive Bedrohungen. Außerdem seien zwei versuchte Tötungen registriert worden. Wie der WDR auf seiner Website am 10. März meldete, hat die Polizeipräsidentin von Gelsenkirchen (Nordrhein-Westfalen) einen Polizisten vom Dienst suspendiert. Es bestehe der Verdacht, dass der Beamte volksverhetzende Äußerungen gepostet habe. Ein Straf- und ein Disziplinarverfahren seien eingeleitet worden, teilte die Behörde mit. Wie die Staatsanwaltschaft Dresden (Sachsen) mitteilte, soll ein 36jähriger Deutscher am 9. März in einer Straßenbahn in Dresden aus rassistischen Motiven einem Libyer mit einem Messer in den Hals gestochen haben. Das Opfer erlitt eine Schnittwunde an der linken Halsseite, die Halsschlagader wurde nur knapp verfehlt. Gegen den Angreifer wurde Haftbefehl erlassen und der Vollzug der Untersuchungshaft angeordnet. Die Staatswanwaltschaft beschuldigt ihn der gefährlichen Körperverletzung. Unbekannte besprühten im Berliner Ortsteil Charlottenburg einen Hauseingang mit antisemitischen und rechtsextremen Symbolen. Wie der Tagesspiegel meldete, wurden am Abend des 8. März Schmierereien an der Tür des Wohnhauses in der Pestalozzistraße entdeckt, in der sich auch eine Synagoge befindet. Es handelte sich um einen judenfeindlichen Spruch, Symbole des Ku-Klux-Klans sowie Davidsterne, wie ein Polizeisprecher mitgeteilt habe. Der polizeiliche Staatsschutz hat die Ermittlungen übernommen. Wie das Nachrichtenportal Der Westen am 6. März berichtete, sollen am vorangegangenen Wochenende in einer Kneipe in Dortmund (Nordrhein-Westfalen) mehrere junge Männer antisemitische Lieder gesungen haben. Ein Video aus der Kneipe, in dem die Vorgänge zu hören gewesen seien, sei auf Instagram gepostet und später wieder gelöscht worden. Die Männer hätten demnach Hasslieder über den Fußballclub Schalke 04 gesungen, dabei sei die Rede von »Gelsenkirchener Jude« gewesen sein. Die Männer sollen zudem Hitlergrüße angedeutet haben. Der Wirt habe davon nichts mitbekommen und sich mit folgenden Worten distanziert: »Wir verurteilen das, was in unserem Geschäft am späten Abend passiert ist, aufs Schärfste und distanzieren uns von jedem Rechts-, Religiösen- und Linksextremismus.« Wie das Redaktionsnetzwerk Deutschland berichtete, sollen Polizisten in Essen (Nordrhein-Westfalen) am 4. März eine 50jährige Nigerianerin sowie deren Tochter und Sohn geschlagen und rassistisch beleidigt haben. Die Frau war dem Bericht zufolge auf der Wache, weil sie einen Diebstahl anzeigen wollte. Die Essener Polizei wies die Vorwürfe, es habe rassistische Gewalt gegeben, zurück und sprach von »Widerstandshandlungen«. Aus Neutralitätsgründen hat die Polizei Bochum Ermittlungen aufgenommen.  alo