Bäume gegen Klimawandel

Lasst Billionen Bäume blühen

Seite 2 – Weltweiter Trend zur Entwaldung
Kolumne Von

Der Vorschlag der Forschungsgruppe klingt wie eine auf Weltmaßstab vergrößerte Version der »Großen Grünen Mauer«, mit der die Sahara- und Sahel-Staaten einen Baumgürtel quer über den afrikanischen Kontinent schaffen wollen, um Wüstenbildung und Klimakrise zu begegnen. Ende Juli hat Äthiopien mit der Pflanzung von 354 Millionen neuen Setzlingen an einem Tag einen Weltrekord aufgestellt, insgesamt will es zwischen Mai und Oktober vier Milliarden neue Bäume pflanzen. Andernorts hat sich das Groß- zu einer Vielzahl von Community-Projekten entwickelt, in denen Bäume zu Helfern in der Landwirtschaft werden.

Gerade auf lokaler Ebene bringen die Holzgewächse also durchaus Nutzen; auch in Großstädten, wo sie der Aufheizung durch Gebäude und Asphaltwüsten entgegenwirken. Hierzulande leidet das raumübergreifende Großgrün, wie es die Behörden nennen, allerdings unter dem zweiten Dürresommer in Folge, und auch der Zustand der Wälder ist besorgniserregend. Die tropischen Regenwälder wiederum fallen direkt dem menschlichen Treiben zum Opfer, etwa in Brasilien, wo die Regierung Bolsonaro die Abholzung weiter forciert.

Der weltweite Trend geht also eher zur Entwaldung. Um dem entgegen zu wirken, schadet es zwar nicht, ein paar Apfelbäumchen zu pflanzen, aber ohne drastische Klimaschutzmaßnahmen gilt dennoch: Es retten uns keine höheren Wesen. Auch nicht, wenn sie 20 Meter groß sind und CO2 in Biomasse und Sauerstoff verwandeln.