Manipulation von Schwangeren

Von wegen für die Frau

Seite 2 – Gefahr der Manipulation

Staatlich anerkannte Beratungsstellen sind verpflichtet, ergebnisoffen zu beraten, gleichzeitig soll die Beratung aber »dem Schutz des ungeborenen Lebens« dienen. Viele Beraterinnen empfinden das als Zielkonflikt und die staatlich anerkannten Beratungsstellen setzen hier deutlich unterschiedliche Schwerpunkte. Die Beraterinnen bei Pro Femina arbeiten dagegen gezielt auf das Ergebnis hin, dass alle Beratenen die Schwangerschaft nicht abbrechen.

Zu diesem Zweck wird den Schwangeren beispielsweise Geld und Unterstützung nach der Geburt angeboten, während die Gefahren einer Abtreibung extrem übertrieben dargestellt werden. In der vermeintlich zugewandten, ressourcenorientierten Gesprächsführung steckt die Gefahr der Manipulation: Wenn da zwar noch Ressourcen sind, eine Schwangere diese aber eben nicht für ein (weiteres) Kind aufwenden will, muss sie dann nicht doch ein schlechtes Gewissen haben? So schwierig es ist, zu erkennen, dass es sich hier nicht um eine anerkannte Beratungsstelle handelt, so versteckt sind die Hinweise auf die »Lebensschutz«-Bewegung.

Die Website wirkt neutral und freundlich, man findet hier nicht die oft drastische Rhetorik anderer »Lebensschützer«, die bis hin zur Gleichsetzung von Abtreibungen mit dem Holocaust reicht. Wer mit der Ideologie der Abtreibungsgegner vertraut ist, erkennt hinter Formulierungen wie »Jede Abtreibung bedeutet ebenso einen tiefen Einschnitt in die Psyche und das Leben der Frau« die These des sogenannten Post-Abortion-Syndroms (PAS), mit dem »Lebensschützer« eine von keiner medizinischen Fachgesellschaft anerkannte psychische Schädigung erfunden haben, die angeblich durch Schwangerschaftsabbrüche verursacht wird. Von der anderen Seite betrachtet wird das Phänomen allerdings klarer: Der Verein Pro Femina betreibt die Kampagne »1000plus«, die eine eigene Website unterhält.