Mal eben einen auf Weltstar machen

Die Kunst der Fotobombe

Seite 3 – ​Zwanzig berühmt-berüchtigte Minuten

Als ein Security-Mitarbeiter seine Karte sehen wollte, sagte Regis nur, die habe seine Freundin und er werde sie gleich holen. Er ging und setzte sich wenig später einfach auf einen anderen Platz. Nach dem weltweit übertragenen Kampf war Regis selbst eine Berühmtheit, vor allem, nachdem er die Selfies gepostet hatte.

Nicht jeder war begeistert: Oliver Regis mit den Schauspielern Jamie Foxx und Gerard Butler.

 

Ali Dia. 1996 erhielt der damalige Trainer des FC Southampton, Graeme Souness, einen Anruf. In der Leitung war angeblich kein geringerer als George Weah, der liberianische Fußballstar und Weltfußballer des Jahres 1995. Dieser empfahl dem nach Nachwuchstalenten suchenden Souness, es doch mit »meinem Cousin Ali Dia« als Stürmer zu versuchen. Der habe nicht nur für die senegalesische Nationalmannschaft gekickt, sondern auch für Paris Saint-Germain. In Wirklichkeit war der Anrufer ein Kumpel Dias, mit dem dieser gerade eine Nacht durchzechte. Oder es war, hier widersprechen sich die Quellen, Dia persönlich.

Der schlug sich zu jener Zeit in zweit- und drittklassigen europäischen Clubs mehr schlecht als recht durch. Souness fiel mangels Internet und professionellem Scouting auf den angeblichen Weah herein und nahm Dia unter Vertrag. Beim Training spielte Dia so schlecht, dass die Mannschaftskollegen an einen Scherz ihres Trainers glaubten. Am 23. November 1996 wechselte Souness Dia nach 32 Minuten gegen Leeds ein und die Southampton-Fans bekamen einen der schlechtesten Profis aller Zeiten zu sehen. Der Spieler Matt Le Tissier beschrieb Dias Vorstellung später so: »Wie Bambi auf dem Eis.« 20 berühmt-berüchtigte Minuten später schmiss der Trainer Dia vom Feld. Der verschwand spurlos. Gerüchten zufolge studierte er an der Univer­sität Northumbria und arbeitet seitdem in der Finanzbranche.