Imprint - Moritz Baßler: »Western Promises«

Pop und Marke

Markennamen sind das große Erkennungszeichen der Konsumkultur. Ausgerechnet in der Popmusik aber kommen sie kaum vor. Der Literaturwissenschaftler Moritz Baßler betreibt in seinem Buch »Western Promises« ausführliche Songanalysen. Ein Auszug.

Wie viele Markennamen finden sich im Gesamtwerk der Beatles, der ­bedeutendsten Popband aller Zeiten? Na? Ich komme auf zwei, und sie sind gut versteckt. In der bekannten, auf George Harrison gemünzten ­Zeile »He shoot Coca-Cola« aus »Come Together« ist der Witz schon durch die Phrasierung klar: »He shoot Coke – acola«. Die Kräuterlimonadenweltmarke ist hier bloßer Deckname für die tatsächlich gemeinte Droge. Der zweite Markenname, der sich bei den Beatles findet – womit die Quote im Gesamtwerk bei unter ­einem Prozent der Songs liegt –, steht im ersten Vers von »Back in the USSR« (1968), und obwohl die Zeilen wohlbekannt sind, fällt sie als solche nicht gleich auf: »Flew in from Miami Beach BOAC«.

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