Das Medium - Brexit

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Kolumne Von

Man kann ja wirklich froh sein, nicht The­resa May zu sein. Nicht, weil man selber an einem stressfreien Leben leiden würde, nein, das geht gar nicht, wenn man selbst für die Selbstoptimiererei zu schusselig ist und es geschafft hat, eins dieser Fitnessarmbänder geschenkt zu bekommen und leider, leider das dazugehörige Ladegerät verschusselt hat, was dazu führt, dass die Schritte ungezählt bleiben, was schon ein bisschen schade ist. Andererseits lügen die Dinger vermutlich eh. Also, nein, man möchte nicht Theresa May sein, weil ihr Job so undankbar ist: Im Prinzip versucht die Frau nun schon seit Monaten, Mooooonaaaaten!, das irgendwie einigermaßen zu einem nicht ganz fürchterlichen Abschluss zu bringen, was andere, die versprachen, dass alles super enden werde, verkackt haben.

In einer gerechten Welt müssten solche Leute selbst versuchen, den von ihnen eingebrockten Unfug zu regeln, oder sie würden wenigstens gezwungen werden, sich nach so einem Komplettdesaster einen anderen Job zu suchen.

So ist es aber nicht, und deswegen muss May nun diesen Brexit irgendwie managen, und wenn sie damit fertig und alles ein großes Elend sein wird, werden die Einbrocker garantiert wieder ankommen und erneut was zu sagen haben wollen. Nein, da ist es schon schöner, man selbst zu sein und unoptimiert durchs Leben zu trödeln und hier mal nach dem Ladeteil zu suchen oder dort, wobei, kann es vielleicht damals einfach im ­Hotel vergessen worden sein? Kann sein, kann auch nicht sein, und eigentlich ist es auch völlig egal, weil man ja in Wirklichkeit doch keiner dieser ständig müde aussehenden und gramgebeugten Menschen werden möchte, die ab morgens um sieben Uhr Sachen machen, die sie gar nicht tun wollen, worauf dieses Schrittezählen ganz sicher hinausläuft, weil wozu sollte so ein Dings sonst gut sein?